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Frage von Torsten W. •

Frage an Jörg Tauss von Torsten W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Tauss,

seit einiger Zeit finden Sie sehr harte Worte gegen Funktionäre der CDU/CSU, speziell beim Thema Internetzensur. Wie bereits schon länger bekannt, scheint Ihre Karriere in der SPD weitgehend zu Ende zu sein. Auf der anderen Seite waren SIe mir früher weitgehend unbekannt.
Ich habe daher eine Frage zur generellen parteipolitischen Debatte: Trauen Sie sich, seit Sie von zahlreichen parteipolitischen Pflichten und Zwängen befreit wurden, nun mehr als früher? Oder anders herum gefragt: Muss man zum zahmen Tiger werden, wenn man in der Politik Karriere machen will? Ich finde es nämlich schon sehr auffällig, dass Sie einer von ganz wenigen in Ihrer Partei sind, die bereit sind, so massiv gegen den Strom zu schwimmen wie Sie.

Mit freundlichen Grüßen,
Torsten Wagner

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Sehr geehrter Herr Wagner,

hmmmm... ein grosses Kompliment ist es nun nicht gerade, dass Sie mich in den letzten Jahren politisch nicht wahrgenommen haben. Schade! Vielleicht liegt es daran, dass die Themen Bildung, Forschung und Medien leider nun auch nicht so schlagzeilentraechtig sind, dass man damit richtig auffiele. Auf meiner Homepage finden Sie aber bei Interesse meine Bilanzen der letzten Jahre. Ich glaube durchaus, beim BAfÖG, bei Studienplaetzen, in der beruflichen Bildung, zuletzt beim Konjunkturprogramm (z. B. Studierendenwohnungen) oder bei den Themen Bürgerrechte, Computerspiele, Datenschutz oder IT- Sicherheit etc. etc. auch gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen in der Fraktion und meinen Mitarbeitern Wichtiges geleistet und viel vorangebracht zu haben. Nebenbei: Ohne mich gäbe es mit Sicherheit das letzte rot- grüne Gesetz, das 2005 noch den Bundestag passiert hat, das Informationsfreiheitsgesetz (IFG), nicht.

Erkundigen Sie sich auch gerne mal fraktionsübergreifend bei meinen Abgeordnetenkollegen: Als LEISETRETERISCH dürfte mich aus den letzten 15 Jahren wohl kaum jemand charakterisieren. Dass mich die gegenwaertigen von der Leyen - Plaene auf die berühmte "Palme" bringen, hat damit zu tun, dass ich Symbolpolitik immer verabscheut habe und zutiefst verabscheue. Wenn ein Wirtschaftsminister, der den Sachverstand in seinem Ministerium hätte, Frau von der Leyen nicht bremst und so auch dem Internetstandort ohne Not und tatsächlicher Wirkung in der Sache aus reinem Primitivpopulismus heraus schweren Schaden zufügt, von den Bürgerrechten ganz zu schweigen, ist eben Zeit, sich auch öffentlich zu äußern. Auch dann, wenn z. B. in meiner Region grün-schwarz jetzt die Computerspielnacht in Karlsruhe verbieten will, um ein anderes Beispiel zu wählen.

Hinzu kommt, dass meine Stimme im Bundestag intern als "einfacher Abgeordneter" natürlich nicht mehr das Gehör findet, wie es noch zu meinen Zeiten als Sprecher in wichtigen Bereichen der Fall war. Deshalb wende ich mich auch verstärkt an die Öffentlichkeit selbst. Auch dies mag eine Erkläruing für meine verstärkte Auffälligkeit sein. Besser spät als nie :-))))

Mit freundlichen Grüßen
Jörg Tausss