Frage an Jörg Lobach von Karsten W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Lobach,
ich beziehe mich auf meine Frage vom 20.02.2016 und Ihre Antwort vom 21.02.2016.
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Verstehe ich Sie richtig, dass Ihre in Ihrer Rede geäußerte Idee, man solle Herrn de Maizière zurückentwickeln und abtreiben lassen als klare Ansage verstehen, die sie regelmäßig wichtiger erachten, als einen höflichen Tonfall?
Verstehe ich Sie richtig, dass der Inhalt Ihrer Aussage lediglich als unfreundlicher Ton zu verstehen ist?
Verstehe ich sie richtig, dass Sie Aussagen solchen Inhalts als legitimes Mittel im politischen Diskurs betrachten?
Wo sind für Sie die Grenzen im Rahmen einer politischen Auseinandersetzung?
Mit freundlichen Grüßen
K. W.
Sehr geehrter Herr W.,
sie haben mich im Wesentlichen richtig verstanden. Die Grenze der Meinungsäußerung im politischen Diskurs liegt meines Erachtens
- bei Tatsachenbehauptungen im Wahrheitsgehalt. Unwahre Aussagen halte ich für nicht gerechtfertigt.
- bei Meinungsäußerungen im Bereich der ernstzunehmenden Drohungen. Was bei "Zurückentwickeln" deutlich nicht der Fall ist. Nicht nur Linke, fast alle anständigen BürgerInnen erhalten von Nazis, gern als "besorgte Bürger" getarnt, gerade wegen ihrer Haltung in der Flüchtlingsfrage konkrete Morddrohungen.
Freuen würde mich, wenn Sie die Form des Diskurses versuchsweise aus diesem Blickwinkel betrachteten.
Mit freundlichen Grüßen
Jörg Lobach