Finden Sie, dass die Jugendschutzgesetze zu hart sind und zugunsten der Online-Stores gelockert werden sollten?
Hallo Frau Cotar,
die deutschen Gamer werden durch die strengen Gesetze benachteiligt, da Online-Stores ihre Produkte kaum oder gar nicht hier verkaufen können. Zum Beispiel hat Steam bereits seit geraumer Zeit deutschen Nutzern den Zugang zur 18+-Kategorie verwehrt. Nun geht Steam sogar so weit, Spiele ohne USK-Siegel für Deutsche zu sperren. Ein weiteres Beispiel ist die japanische Plattform DLsite, die deutsche Nutzer blockiert, weil sie Deutsch als Sprache angeboten hatte und dadurch in Konflikt mit den deutschen Gesetzen geriet. Dies frustriert erwachsene deutsche Gamer, die gezwungen sind, auf Piraterie zurückzugreifen, um diese Spiele zu spielen.
Daher die Frage:
Finden Sie, dass die Jugendschutzgesetze zu hart sind und zugunsten der Gaming-Publisher gelockert werden sollten?
Falls nein, erklären Sie bitte, warum Deutsche so behandelt werden und warum ein ausländischer Store sich ausgerechnet für ein bestimmtes Land anpassen muss.
Sehr geehrter Herr B.
ich bin Ihrer Meinung, dass im Bereich Gaming eine Überregulierung stattfindet. Auf Steam ist es allerdings jedem über 18-Jährigen möglich, die 18+ Kategorie manuell freizuschalten.
Eine Zensur darf selbstredend nicht stattfinden. Angesichts der zunehmenden Pay2win-Problematik und dem Vorgehen zahlreicher Entwickler, auch aus Deutschland, ist aber hinsichtlich des Jugendschutzes eine gewisse Vorsicht geboten. Für Volljährige sehe ich jedoch keine Notwendigkeit einer Bevormundung durch deutsche Behörden.
Für das freie Internet setze ich mich bereits seit vielen Jahren ein, was auch den Gaming-Bereich einschließt. Auch, wenn das Thema in den Medien vernachlässigt wird, seien Sie sich bitte sicher, dass es in meinem Büro einen großen Stellenwert hat. Mein Team und ich kämpfen ständig gegen die Regulierungswut der Regierung und zahlreicher Behörden. Und wir werden auch nicht müde dies fortzusetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Joana Cotar
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