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Joachim Hörster
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Frage von Andreas J. •

Frage an Joachim Hörster von Andreas J. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Hörster,

es wird evtl. verwundern, aber innerhalb der Autoindustrie gibt es Mitarbeiter, welche sich seit Jahren mit der Senkung der CO2- Emissionen ernsthaft befassen. Ich tue dies seit ca. 11 Jahren bei einem in Hessen angesiedelten Hersteller auf dem Gebiet der Erdgas/Biomethan- Fahrzeuge (auch CNG = Compressed Natural Gas); die entsprechenden Erdgastaxen sind Ihnen aus dem Berliner Stadtbild sicherlich bekannt. Besondere Vorteile sind eine gut 25%ige CO2 Reduzierung gegenüber vergleichbaren Benzinfahrzeugen, rußfreies Abgas (Innenstädte) und die Möglichkeit den Kraftstoff aus dem heute effizientesten regenerativen Zweig zu gewinnen (über Biogas; erhebliche CO2- Senkung).

Leider wurde diese sehr umweltfreundliche Alternative kurz nach dem letzten Regierungswechsel mit einer weniger guten Lösung - den sogenannten Autogasfahrzeugen (auch LPG = Liquified Petroleum Gas) - steuerlich gleichgesetzt. Dies geschah sicher in der falschen Pauschalannahme "Gas ist Gas", was aber nicht zutrifft. Die einstige Steuerbegünstigung auf Erdgas als Fahrzeugkraftstoff wurde von 2020 auf 2018 zurückgenommen, während das ansonsten nur bis 2012 begünstigte Autogas auf 2018 gleichgesetzt wurde. Aus Messungen wissen wir, dass das CO2- Senkungspotential bei Autogas aber nur bei ca. 12% liegt; durch technische Gründe werden derzeit nur 7-10% erreicht. Weiter ist hier keine regenerative Erzeugung verfügbar; LPG ist ein Abfallprodukt aus der Benzinraffinierung.

Die Folge ist nun ein massiver Ausbau der LPG- Tankstellen, zunehmende Konkurrenz zu CNG und falsche Management- Entscheidungen in der Autoindustrie zugunsten des "schnellen Geldes" durch das nicht nachhaltige Autogasgeschäft.

Es wäre wichtig, dass die Politik vor derartigen Entscheidungen tatsächliche Umweltbewertungen vornimmt, bevor so was falsch entschieden wird.

Sehen Sie Chancen, dass die entsprechend Verantwortlichen die Sache anhand von Fakten bewerten?

Mit freundlichem Gruß

Andreas Jauss

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