Frage an Jessica Seifert von Engelbert Manfred M. bezüglich Bildung und Erziehung
Hallo, Frau Seiffert,
auf den Plakaten der Linken, soweit ich sie gesehen habe, und in dem Wahlkampfarena-Beitrag von Frau Schwabedissen gewann ich den Eindruck, als sei die von der Linken geforderte Schule nicht identisch mit der Gesamtschule. Täusche ich mich da? Wenn nicht, wie soll sich die "Schule für alle" von der Gesamtschule unterscheiden?
Sollte doch die von den Linken geforderte Schule die Gesamtschule sein, müsste das vielleicht deutlicher gemacht werden. Man könnte dann in der Öffentlichkeit auch einmal weiter herausstellen, dass die Gesamtschule alles andere als eine Einheitsschule ist, welcher Begriff -vor allem von der FDP- immer wieder benutzt wird, um die Gesamtschule zu diffamieren, sondern der differenzierteste Schultyp, den wir haben, mit der größten Anzahl von möglichen Abschlüssen, was auf die äußere Differenzierung zurückzuführen ist. Die Sekundarschule jedoch setzt- bisher- auf totale innere Differenzierung, eine kaum zu leistende und kaum untersuchte Herkulesarbeit für jeden Lehrer.
Mit freundlichen Grüßen,
Manfred Müller
Sehr geehrter Herr Müller,
vielen Dank für Ihre Frage und Ihr Interesse an unserer Position. Ihr Eindruck täuscht Sie nicht. "Eine Schule für Alle" soll tatsächlich etwas anderes sein, als die bisherige Gesamtschule. Die von uns geforderte Schule soll von der 1. bis zur 10. Klasse alle Kinder gemeinsam unterrichten. Erst danach sollen sich Oberstufenzentren anschließen, die dann den Weg zur Hochschuleabschluss einschlagen. Das ist der stärkste Unterschied zur Gesamtschule die ja leider erst ab der 5. Klasse ansetzt. Der Unterricht auf einer Schule für alle Kinder, soll ähnlich individuell gefördert sein, wie auch jetzt schon in der Gesamtschule, denn dieses System ist ja nicht verkehrt, ermöglicht es doch gleiche Bildung für alle.
Um dieser Bildungsarbeit nachzukommen, müssen diese Schulen aber besser ausgestattet werden, als die bisherigen Gesamtschulen. Also kleinere Klassen und mehr als ein Lehrer pro Klasse.
Das Interessante im Zusammenhang mit der Sekundarschule, die ja von der CDU mitgetragen wird, ist das diese auch nach dem Lehrplan der bisherigen Gesamtschulen arbeiten sollen, denn ein besseres Konzept ist noch niemandem eingefallen.
Ich hoffe, es erreicht Sie meine Antwort und ich verbleibe mit
freundlichen Grüßen
Jessica Seifert