Welche Lösungsansätze sehen Sie für den Umgang mit Kindern in (Grund)schulen, die hohes Gewaltpotential aufweisen, keine Lernbereitschaft und den Unterricht massiv stören - Stichwort Inklusion?
In vielen Klassen gibt es bereits in der Grundschule Schüler, die Mitschüler bedrohen bzw. verprügeln, den Unterricht stören - verbal durch Beleidigungen der Lehrer und Mitschüler oder durch aufspringen (und z.B. andere Kinder mit dem Zirkel stechen...) Lehrer haben kaum Möglichkeiten, dagegen etwas zu tun. Wenn ein störendes Kind in der Hofpause andere schlägt und die Hofpause beim Lehrer verbringen muss, kommt ein Brief vom Schulamt vermutlich nach Beschwerde der Eltern, es wäre "Freiheitsentzug". Warum werden alle Förderschulen wo geschultes Personal solche Kinder unterrichten könnte, systematisch geschlossen und die Kinder stattdessen in Grundschulen unterrichtet, wo sie Lehrer zum verzweifeln (und im schlimmsten Fall zum Kündigen) bringen und das Vermitteln des Lehrstoffes durch ein oder zwei dieser Kinder für die gesamte Klasse quasi unmöglich wird? Was sind mögliche Lösungsansätze Ihrer Partei?
Maßnahmen bei der Bildung sind immer ganzheitlich zu betrachten. So ist das Lösen von Konflikten auch eine Aufgabe für unterschiedliche Akteurinnen und Akteure im Bildungssystem, Stichwort Multiprofessionelle Teams. Das Land Brandenburg muss die entsprechende, finanzielle Ausstattung bereitstellen, damit diese Teams ihre Arbeit gut machen können.
Je nach Situation können auch Schüler-Konflikt-Lotsen dabei helfen, Streitigkeiten zu klären. Oftmals haben diese Lotsen einen anderen Zugang zu ihren Mitschülerinnen und Mitschülern, sodass Streit bis zu einem gewissen Konfliktgrad von ihnen schnell und direkt befriedet werden kann. Diese Lotsen müssen für die Bewältigung dieser Aufgaben durch pädagogisches Personal geschult werden.
Bei schwerwiegendem Fehlverhalten ist natürlich ein Gespräch zwischen Leitung und Eltern unumgänglich.