Frage an Jens Spetzke von Jan-Hendrik Benneballe G. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Spetzke,
ich habe eine Frage zum Thema Fehmarnbelt. Was ist damit gemeint, dass es auch um die weiterführenden Trassen geht? Falls Sie das nicht selber beantworten möchten (Sie sind ja sicherlich im Wahlkampfstress), würde mir auch ein Link reichen, auf dem ich das nachlesen kann :)
Zum Thema Umwelt bin ich auch der Meinung, dass dies unabhängig untersucht und dann geklärt werden sollte, bevor der Bau der Querung beschlossen wird. Haben Sie da schon Ideen oder konkrete Pläne, wie das von Statten geht? Auch hier würde ein Link ausreichen.
Bei der Frage nach der Beeinträchtigung der Bürger, hätte ich gerne eine kurze Erläuterung, inwiefern die Bürger (ich denke mal Sie meinen die Bürger auf Fehmarn) beeinträchtigt werden könnten.
Können Sie einen Link mit Ihrem Wahlprogramm, falls vorhanden, in die Antwort mit einbringen. Ich konnte leider keines finden.
Sehr geehrter Herr Jan-Hendrik Benneballe Grade,
mit dem Begriff „weiterführende Trassen“ sind die Verkehrsanbindungen gemeint, die zur und auf die Insel Fehmarn führen. Dies sind sowohl bestehende als auch zukünftige Bahnlinien, als auch die bestehenden und eventuell auszubauenden oder neu zu bauenden Autobahnen und Landstraßen, die von und nach Fehmarn führen. Hier zählen aber nicht nur die Verkehrsanbindungen in unmittelbarer Inselnähe, sondern man muss dies großräumig für den Süden Schleswig-Holsteins und teilweise auch der anschließenden Bundesländer sehen.
Bei Thema Umwelt sind zum einen die Eingriffe in die Natur und Landschaft zu bedenken. Geprüft werden muss, inwieweit neu oder auszubauende Verkehrsverbindungen zur Vernichtung von Naturräumen, aber auch landwirtschaftlich genutzten Flächen führen wird. Wobei man immer bedenken muss, dass ein Ausbau von Verkehrsverbindungen nicht nur ein Verlust der Flächen bedeutet, die für die Verkehrsverbindungen benötigt werden, sondern zusätzlich immer auch ein großer Teil weiterer Flächen weder für die Natur noch landwirtschaftlich nutzbar sein werden. Diese zusätzlichen Flächen sind z.B. Verkehrsinseln innerhalb der Auffahrten, Rast- und Parkplätze usw.
Aber ebenso zählt zu Thema Umwelt die zusätzliche Belastung der Anwohner und der Natur durch die steigenden Abgas- und Lärmbelastungen. Langfristig wird der Verkehr in diesem Bereich steigen, was unweigerlich dazu führen wird. Aber auch wenn man größere Teile des Verkehrs auf die Bahn verlegen würde, würde dies zu stärkeren Lärmbelastungen führen, da die Bahn nicht verpflichtet ist, bei bereits bestehenden Bahnstrecken einen zusätzlichen Lärmschutz zu errichten. Was dies dann für die Bahnanlieger für Auswirkungen haben wird, brauche ich wohl nicht erläutern. Dies alles müsste zunächst von unabhängigen Fachleuten genauer geprüft werden. Bisher wurde nur einfach „bestimmt“, wo die Trassen ausgebaut oder neu errichtet werden sollen. Die bisherigen Studien sind hierzu nicht umfangreich erfolgt. Und auch die Bürgerinnen und Bürger müssen die Möglichkeit haben, sich hier einzubringen und Vorschläge zu machen.
Die Beeinträchtigungen werden nicht nur die Bewohner Fehmarns betreffen, sondern auch die auf dem Festland. Auf Fehmarn werden sowohl die Bahnlinie und die „Durchgangsstraße“ ausgebaut werden müssen. Dies wird zu einer Zweiteilung der Insel führen, da diese Trassen nicht mehr so einfach zu überqueren sein werden. Mit Ampelregelungen oder einfachen Bahnübergängen wird es bei dem zunehmenden Verkehr nicht gehen. Also werden zusätzliche Brücken und/oder Tunnel benötigt. Über die erhebliche Zunahme der Abgas- und Lärmbelästigungen habe ich mich ja schon weiter oben geäußert, aber man darf diesen Einfluss auf eine stark vom Tourismus abhängige Region nicht unterschätzen. Und diese zusätzlichen Belastungen betreffen natürlich auch die Anwohner und die Touristen auf dem Festland.
Den Link zu unserem Wahlprogramm finden Sie hier:
http://www.piratenpartei-sh.de/wahlen-2012/wahlprogramm.html