Frage an Jens Spahn von Roland K. bezüglich Gesundheit

Es ist völlig nachvollziehbar, dass angesichts der aktuellen Situation die Coronaregeln verschärft werden. Doch die neuen Beschränkungen konzentrieren sich erneut fast komplett auf das Privatleben. Dabei gibt es immer neue Widersprüche – und die führen zu immer neuen Ausnahmen - und die zu neuen Widersprüchen. Mal so rein exemplarisch gefragt: Worin liegt der Sinn, wenn die Nachbarin ein zusammenlebendes Paar empfangen darf, dafür aber nicht das Paar die Nachbarin? Ist es weniger gefährlich, wenn ich im Ringzug von Hüfingen nach Donaueschingen innerhalb der 15-km-Zone bleibe, als wenn ich im Auto nach Offenburg fahre, wo ich keinen Kontakt habe?
Das Entscheidende ist jedoch, dass die neuen Beschlüsse keinerlei Veränderungen für die Arbeitswelt vorsehen. Geschäfte, Gaststätten und Kultureinrichtungen bleiben geschlossen, aber für Arbeitgeber gibt es weiterhin keine Pflicht, Homeoffice als Regelfall zu ermöglichen, obwohl das zumindest für jene Beschäftigten, die vorwiegend am Schreibtisch arbeiten, möglich und effektiv wäre. Und für jene Wirtschaftsbereiche, in denen eine Anwesenheit am Arbeitsplatz unvermeidlich ist, braucht es nicht nur Vorgaben zum Infektionsschutz – sondern auch Kontrollen, ob diese eingehalten werden. Wo bleiben die?
Solange sich am Arbeitsplatz nichts ändert, werden die Infektionsketten nicht ausreichend unterbrochen.
Halten Sie es nicht für möglich, dass viele die Vorgaben möglicherweise nicht mehr ernst nehmen – (und zwar auch jene, die wirklich notwendig sind!), wenn die Regeln im Privaten immer weiter verschärft werden, weil die Politik sich an die Arbeitswelt nicht herantraut?