Frage an Jens Spahn von Hendrikje t. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Spahn,

Opfer von Traumatisierung werden im Gesundheitssystem im Wesentlichen angemessen versorgt. Versorgungslücken bestehen aber für komplex traumatisierte Menschen, die einen erhöhten Versorgungsbedarf haben, dem bislang in der Versorgung noch nicht hinreichend Rechnung getragen wird.

Das Verfahren im GBA, welches am 31.12/2020 zu der kPTBS abgeschlossen sein soll, ist leider von der Aussenwelt abgeschnitten, so dass hier über dem Status quo keinerlei Informationen zu finden sind.

Die Versorgung von Menschen, die unter einer komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung (kPTBS) und weiteren komplexen Traumafolgestörungen (z.B. der dissoziativen Identitätsstörung) - also Menschen, die auf Grund langanhaltender körperlicher, psychischer und/oder sexueller Traumatisierung leiden, weist derzeit noch Lücken auf.

Wäre es möglich, dass sich das BMG (auch im Zuge der Vertragsstrafe der EU zum Thema Missbrauchsschutz Vgl. P. 5. und 6. https://ec.europa.eu/germany/news/20190725-vertragsverletzungsverfahren_de) sich dafür stark macht, dass einerseits die psychotherapeutischen Leistung zur Behandlung der kPTBS im GKV – System stärker an den tatsächlichen Bedarf (zeitnah!) angepasst werden und andererseits das bereits bestehende Hilfesystem (in Kooperation mit dem Amt für Soziales) für Traumatisierungsopfer effizienter gestaltet wird, Abläufe für die Betroffenen vereinfacht und Hilfe unbürokratischer und schneller erfolgt als bisher?