Frage an Jens Spahn von Jonathan S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Spahn!
Warum wollen Sie unbedingt eine Impfpflicht gegen Masern einführen? Wenn Sie gute Gründe dafür haben, sollten Sie diese auch in den Begründungen im Gesetzentwurf nennen. Die Begründung dort entbehrt jedochjeglicher Evidenz!
1. Zitat: "[Masern] verlaufen schwer und ziehen Komplikationen und Folgeerkrankungen nach sich."
Richtigstellung: Masern verlaufen in der Regel harmlos, die Sterblichkeit beträgt ca. 1:1000 in Deutschland, das Risiko einer SSPE (Gehirnentzündung nach Masernimpfung) beträgt ca. 4-11:100.000 (Daten: RKI, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Masern.html).
2. "Im Jahr 2018 kam es weltweit zu einer Verdoppelung der Masernfallzahlen."
Eine Verdoppelung seit wann? Und warum weltweit? Es geht darum, in D eine Pflicht einzuführen, in Deutschland gab es von 2017 (929 Erkrankungen) zu 2018 (543 Erkrankungen) einen Rückgang. Da die Masernerkrankungszahlen immer zwischen 120 und 2500 schwanken, kann es mal kurzfristig zu einer Verdoppelung kommen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass langfristig gesehen die Masernerkrankungen zurückgehen bzw. sich auf einem sehr niedrigen Niveau einpendeln. Von einem Ansteigen der Fallzahlen zu sprechen widerspricht den Fakten! (Daten: WHO, https://apps.who.int/immunization_monitoring/globalsummary/incidences?c=DEU)
3. Sie behaupten, der Masern-Impfschutz würde immer mehr vernachlässigt. Das ist falsch! Die Impfraten der Schulanfänger steigen von Jahr zu Jahr und liegen mittlerweile bei weit über 90% (Gesundheitsberichterstattung des Bundes, www.gbe-bund.de).
An Masern stirbt ca. 1 Mensch pro Jahr in D (s.o.), 20.000 wegen eines Unfalls (https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Todesursachen/Tabellen/sterbefaelle-unfaelle.html), 30.000 an Krankenhauskeimen (https://www.welt.de/wissenschaft/article13554025/So-krank-machen-deutsche-Krankenhaeuser.html)! Warum wollen Sie nicht diese Probleme erst in den Griff bekommen?
Sehr geehrter Herr S.,
haben Sie herzlichen Dank für Ihre Frage über abgeordnetenwatch.de.
Der Kontakt zu den Mitbürgern ist mir persönlich sehr wichtig. Zum direkten Kontakt gehört für mich aber auch, dass mir die wesentlichen Daten - also zumindest der Name, die Anschrift und eine E-Mail-Adresse - meines jeweiligen Gegenübers bekannt sind. Über meine E-Mail-Adresse (jens.spahn@bundestag.de), per Telefax (030-227 76814) oder aber per Post (Platz der Republik 1, 11011 Berlin) besteht jederzeit die Möglichkeit, mit mir Kontakt aufzunehmen.
Täglich wenden sich auf diese Weise zahlreiche Mitbürgerinnen und Mitbürger mit ihren Anliegen an mein Büro. Dabei bemühe ich mich, diesen schnellstmöglich nachzugehen. Gerne können auch Sie sich mit Ihren Fragen und Anregungen direkt an mein Büro wenden.
Mit freundlichen Grüßen
Jens Spahn