Frage an Jens Spahn von Andreas M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Spahn,

wieso lassen Sie die Fragen der BürgerInnen auf dieser Plattform in der Sache unbeantwortet? Der Sinn dieser Plattform liegt in der Transparenz, die dadurch hergestellt wird, daß alle Interessierten hier öffentlich nachlesen können, welche Position Sie zu bestimmten Themen vertreten. Ein praktischer Vorteil dieses Verfahrens besteht für Sie auch darin, daß Sie damit Ihre Büroangestellten entlasten, die dann nicht mehr jede eingehende Anfrage einzeln zu bearbeiten haben. (Ich gehe davon aus, daß Ihr bisheriger Standardtext inhaltlich richtig ist.)

In der Hoffnung auf ein Umdenken Ihrerseits formuliere ich hier nun mein eigentliches Anliegen. Der Kontext ist die Sendung "Unter den Linden" (vom 26.10.09 auf Phoenix) mit dem Thema "schwarz-gelbes Bündnis". In Ihrer Aussage zu notwendigen Investitionen vor dem Hintergrund der Generationengerechtigkeit (42. Minute) stellen Sie auch die Frage, "wie holen wir gewisse Schichten wieder an die Gesellschaft heran".

Gerne möchte ich von Ihnen wissen, wie Sie "Gesellschaft" definieren. Gehören nicht alle Schichten unserer Gesellschaft an? Wo sonst sind diese "gewissen Schichten" momentan? Aufgrund welcher Kriterien bestimmen Sie die Mitte und den Rand der Gesellschaft? Wer zieht wo und wie diese Kreislinie, die ein- bzw. ausschließt? Auch ein Kaufmann wie Sie sollte sich spätestens dann, wenn er als Abgeordneter im Bundestag sitzt, mit den grundlegenden Strukturen unseres Gemeinwesens beschäftigen. Und da ich annehme, daß Sie das selbstverständlich getan haben, freue ich mich auf Ihre Antwort und verbleibe mit freundlichen Grüßen

ein aufmerksamer Bürger dieses Landes