Frage an Jens Pühse von Hermann H. bezüglich Europapolitik und Europäische Union
Sehr geehrter Herr Pühse,
obwohl das Näherrücken der einzelnen Staaten der EU für den innereuropäischen Handel, auch für die BRD, nicht uninteressant war, scheint ja offensichtlich der Versuch den Euro als stabile Gesamtwährung zu etablieren als gescheitert. Wie kann jetzt noch eine "Rückführung" in nationale Währungen oder andere Lösungen hierzu aussehen ?
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr Hähnle,
vielen Dank für Ihre Frage.
Sie haben recht, es wäre tatsächlich sinnvoller, wenn Deutschland aus der Euro-Zone austritt, um nicht weitere Rettungspakete und Hilfsbürgschaften für kriselnde Pleitestaaten schultern zu müssen.
Eine Rückkehr zur D-Mark könnte über folgende Schritte erfolgen:
- Ausstieg aus den sogenannten Rettungspaketen durch ein permanentes Veto Deutschlands bei künftigen Hilfeanträgen der EU.
- Deutschland tritt nach Artikel 50 EUV aus der EU aus und nimmt eine Rückübertragung der Währungssouveränität nach Artikel 88 GG vor.
- eine unabhängige nationale Notenbank übernimmt die Versorgung der deutschen Banken mit Liquidität und die Steuerung der deutschen Geldpolitik
- zur Deckung der D-Mark werden die deutschen Goldreserven vollständig aus dem Ausland zurückgeholt und nach Deutschland verbracht.
- Deutschland verhindert durch die Einführung von Kapitalverkehrskontrollen spekulative Attacken auf die D-Mark.
Mit diesen Schritten wäre der Austritt aus der Euro-Zone und die Wiedereinführung der D-Mark möglich. Das würde den deutschen Steuerzahlern auf lange Sicht Milliarden-, wenn nicht Billionenbeträge ersparen.
Viele Grüße
Jens Pühse