Frage an Jens Droß von Karl M. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Hallo Herr Droß,
für den Landtagswahlkampf wünsche ich Ihnen viel Erfolg.
Sie geben in Ihrer Kommunalpolitischen Funktion die Emailadresse [1] des Maschinenringes Göttingen an. Was werden Sie im Landtag konkret tun, um gegen die Verflechtungen auf dem Strommarkt vorzugehen, der derzeit laut Ihrer Pressemeldung [2] zu steigenden Strompreisen für uns alle führt?
Viele Grüße aus dem Altkreis Göttingen
[1] ratsinfo.goettingen.de/bi/kp020.asp?KPLFDNR=559
[2] www.fw-suedniedersachsen.de/index.php/presse/85-haftung-netzanschluss
Sehr geehrter Herr Meyer,
vielen Dank für Ihre Erfolgswünsche!
Die dezentrale Stromversorgungversorgung wird in Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Strom muss, wie auch andere Energien, nachhaltig und umweltverträglich dort erzeugt werden, wo er verbraucht wird. Strom über lange Wege zu transportieren verursacht enorme Kosten und ist mit Akzeptanzproblemen in der Bevölkerung verbunden (siehe die aktuelle Diskussion im Raum Göttingen, um die Trassenführung der 380 KV Leitung von Wahle nach Mecklar). Allerdings müssen die Anlagen zum Erzeugen von Energie so konzipiert werden, dass sie hoch effizient sind und die Menschen und die Umgebung möglichst wenig einschränken. Das gilt sowohl für Windkraftanlagen, wie auch für Biogasanlagen, Heizkraftwerke, Photovoltaik usw.
Bei Windenergie ist zur Zeit ein Prozess im Gang, mit dem alle namhaften Energiekonzerne versuchen sich, vorbei an der Öffentlichkeit, ihren Anteil am zukünftigen Markt zu sichern. Land auf und ab versuchen die Konzerne Vorverträge mit Landeigentümern von potentiellen Standorten für Windkraftanlagen zu machen. Ziel ist es diesen Markt in Zukunft zu kontrollieren und die Preise zu bestimmen. Diesem gilt es entschieden entgegenzuwirken. Einzelne Bürger müssen sich, genau wie kleine Gruppen von Investoren bzw. klein- und mittelständische Unternehmen am Markt für Windkraft oder anderer Energien, beteiligen können. Die Wertschöpfung muss in den Regionen stattfinden und nicht zentral zu Gunsten von Großkonzernen.
Eine Entwicklung wie bei der Photovoltaik, wo durch Lobbyisteneinfluss mit Unterstützung der FDP ein sich entwickelnder Markt massiv im Interesse der Stromkonzerne eingeschränkt wurde, darf es nicht wieder geben. Der gesamte Energiemarkt muss losgelöst werden von den marktbeherrschenden Großunternehmen. Energiepreise müssen sich dezentral durch Angebot und Nachfrage regeln lassen.
Zur Zeit ist an der Leipziger Strombörse ein kontinuierlicher Fall der Strompreise zu beobachten. Immer mehr Strom aus erneuerbaren Energien drängt auf den Markt. Durch Verkauf von Strom ins Ausland hallten die Energiekonzerne den Strompreis jedoch künstlich hoch und lassen sich zudem mit Unterstützung der Bundesregierung die Investitionen für die Energiewende von den Steuerzahlern absichern.
Abschließend möchte ich sagen, die FREIE WÄHLER stehen für eine Energiewende unter Bürgerbeteiligung ein. FREIE WÄHLER möchten von Monopolisten und Großkonzernen unabhängige Energiemärkte, dezentrale Anlagen zur Energieerzeugung, nachhaltige und umweltschonende Energieversorgung und regionale Wertschöpfung mit Bürgerenergie. Für die Verbraucher möchten wir bezahlbare Energie. Dafür werden wir uns im Landtag einsetzen,
Viele Grüße
Jens Droß **