Was wird gegen die angespannte Personalsituation in den Kinderbetreuungseinrichtungen in München getan? Diese Situation ist eine Belastung für alle Beteiligten (Kita, Kinder, Eltern, Arbeitgeber).
Sehr geehrte Frau Schäfer,
ich bin Vater von zwei Kindern im Kita-Alter und wohne in München in Ihrem Wahlkreis. Die Situation von Familien ist in München enorm angespannt. Die teuren Mieten und hohen Energiekosten erfordern von vielen Familien, dass beide Eltern in Vollzeit berufstätig sind. Dies kann nur geschehen, wenn die Personalsituation in den Betreuungseinrichtungen nicht mehr so angespannt ist. Unsere Einrichtung muss regelmäßig spontan aufgrund von Personalengpässen schließen. Ich mache dieser Einrichtung keinen Vorwurf, sie haben keine Wahl. Ich würde mir aber von der Politik ein deutliches Signal wünschen, dass an der Änderung dieser belastenden Situation (für alle Beteiligten) gearbeitet wird.
Vielen Dank für Ihre Arbeit
Viele Grüße
Daniel B
Vielerorts sind zu volle Kitas und zu wenige Erzieher*innen Alltag geworden, so auch in Bayern. Im Freistaat fehlen in diesem Jahr rund 62.000 Plätze in Kindertagesstätten, eine Zahl, die nicht hinnehmbar ist. Jedes Kind sollte einen Anspruch auf einen Kita-Platz haben.
Kitas sind zentrale Orte für die frühkindliche Bildung, weshalb wir darauf achten sollten, dass die Qualität dort nicht zu kurz kommt. Mit dem KiTa-Qualitätsgesetz der Ampelregierung sollen Kindertagesstätten gefördert und die Qualität weiter ausgebaut werden. Die Schwerpunkte liegen vor allem auf der Förderung sprachlicher Bildung, der Gewinnung und Sicherung von Fachkräften und auf einem guten Fachkraft/Kind-Schlüssel, sodass sowohl die Kinder als auch die Erzieher*innen in einem guten Umfeld miteinander agieren können. Um das alles umzusetzen, stellt der Bund den Ländern insgesamt 4 Milliarden Euro für die Jahre 2023 und 2024 zu Verfügung. Allerdings mit der Bedingung, dass diese Gelder auch wirklich überwiegend in die Qualität der Kitas fließen muss und nicht für anderweitige Zwecke verwendet werden sollte.
Ich bin der Meinung, wir müssen diese Bundesmittel jetzt dafür einsetzen, um Fachkräfte zu halten, zu gewinnen und zu binden. Wenn man einen Großteil des Geldes in Personal und Qualität investiert, dann könnte man ein angenehmes Arbeitsumfeld schaffen, den Fachkräften Weiterbildungen ermöglichen und sie für ihre Arbeit auch angemessen bezahlen. Doch hier sind jetzt die Landesregierungen in der Pflicht, denn letztendlich entscheiden sie, wie die Mittel verwendet werden.