Irene Hagen
DIE LINKE
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Frage von Diplom Pflegewirt Klaus-Peter D. •

Frage an Irene Hagen von Diplom Pflegewirt Klaus-Peter D. bezüglich Gesundheit

Guten Tag,

die Versorgung pflegebedürftiger Menschen in Krankenhäusern, Pflegeheimen und zu Hause ist geprägt durch Personal- und Lohnkürzungen, Missmanagement durch berufsfremdes (und eigenes) Personal und unzureichender gesetzlicher Regelungen.
Aus Studien wissen wir, dass der durchschnittliche Patientenkontakt für Gespräche auf unter 5 Min./Tag gesunken ist, Tendenz fallend. Die Ansprüche an das Pflegepersonal steigt im Bezug auf Wissen und Arbeitsdichte. Trotzdem reagieren unsere Klinikbetreiber in der Region stets mit Personalabbau und Lohnkürzung (aktuell -3%). Damit hat das Pflegepersonal der Region in 2008 5,2% weniger Gehalt in den Taschen als 2007, bei steigender Arbeitsdichte. Die Auswirkungen von Burn Out auf Personalseite und ständiger Rückeinweisungen ("Drehtüreffekt") bei Patienten sind nicht von der Hand zu weisen.
Kein Verband und keine Gewerkschaft kann hier eingreifen. Es gibt keine Institution, die zur Zeit für die Qualität der Pflege im Sinne von Ausbildung und Auswirkung, überwacht und regelt. Was fehlt ist eine Institution, die die Qualität der Pflegeausbildung und die Qualität der geleisteten Pflege überwacht und bei Missmanagement regulierend eingreifen kann, damit die Versorgung der Bevölkerung gesichert und garantiert ist, genauso wie die Gesundheit der Pflegenden Personen, ob professionelle oder Laienpflege.
Als Verein zur Errichtung einer Pflegekammer in Niedersachsen e. V. erhalten wir seit Jahren unzureichende, unkonkrete, falsche Aussagen, Antworten und Hinweise. Wir werden, genauso wie der Niedersächsische Pflegerat, in wichtige Gesundheitspolitische Entscheidungen nicht eingebunden, obwohl entsprechende Fachkompetenz nachgewiesen ist!
Meine konkrete Frage: Wie wollen Sie die Pflegebedürftigen vor unzureichender und unprofessioneller Pflege zu schützen?
Wie wollen Sie die professionell Pflegenden in den Kliniken, Altenheimen und ambulanten Diensten vor weiterer Ausbeutung, Gesundheitsschäden und Arbeitslosigkeit schützen?
MfG

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Dützmann,

zum Leidwesen der Betroffenen PatientInnen und BewohnerInnen muss ich Ihren Schilderungen dieser Misere recht geben. Da meine Tochter als Ergotherapeutin in der Alten- und Demenzkrankenpflege tätig ist, habe ich auch pesönlich einen Einblick in die Problematik.Die Zuständigkeit liegt seit der Förderalismusreform in der Hand des Landes Niedersachsen. Deshalb fordet DIE LINKE ein eigenes Heimgesetz für Niedersachsen. Wir fordern eine humane Pflege und diese ist nur möglich bei ausreichenden Beschäftigtenzahlen zu tariflichen Arbeitsbedingungen.Eine starke Kontrolle der Einrichtungen ist nötig,wobei die Einrichtungen der öffentlichen Hand den Standart ( Mindeststandart die Skala zur Verbesserung nach Oben ist immer offen )für Privateinrichtungen darstellen muss.Die Bewohner der Einrichtungen sollen durch die Errichtung von Heimbeiräten ein maßgebliches Mitspracherecht erhalten.

Ich hoffe Ihre Frage ausreichend beantwortet zu haben und bedanke mich für Ihr Interresse. Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.

MfG Irene Hagen