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Frage von Carmen S. •

Frage an Ingo Wolf von Carmen S. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Wolf,

wie ich heute im Bundestag mitverfolgen konnte (Thema Blue Card), ist das Thema Fachkräftemangel immer wieder ein großes Thema. Mein Mann (Telekommunikationselektroniker) versucht seit 11 Jahren in ein ordentliches Arbeitsverhältnis zu kommen. Das Ergebnis: 5 Firmen,alles Personaldienstleister mit einer Bezahlung die kaum Spielraum lassen für Unternehmungen mit der Familie, Auftragslage nach Willkür der großen Firmen, nur Jahresverträge die keine dauerhafte Lebensplanung zulassen.

Meine Fragen:

1. Ich fordere eine Gesetzesänderung,die endlich Menschen wie meinem Mann einen gerechten Lohn zusichert,in dem diese Subunternehmen oder sonstige Personaldienstleister den gleichen Lohn zahlen müssen, wie die großen Firmen ihren Mitarbeitern.Wie sehen sie das?

2. Wenn es den Fachkräftemangel gibt, wieso geht so gut wie alles nur noch über Zeitarbeitsfirmen.Wenn jemand seinen Beruf gelernt und Jahre lang in seinem Beruf gearbeitet hat,sollte dieser Mensch durch den Fachkräftemangel doch gar keine Schwierigkeiten haben in eine Festanstellung zu kommen.Wie erklären sie sich das?

Ich muss sagen mir blutet bei diesem Thema das Herz,weil man dauerhaft in Existenzangst lebt und das ist sehr belastend.

MFG
Carmen Schnapka

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Antwort von
FDP

Die Sicherung von Fachkräften ist eine der wichtigsten Aufgaben für eine zukunftsorientierte und verantwortungsbewusste Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik. Nur so können die Betriebe im Wettbewerb um die beste Qualität von Produkten und Dienstleistungen mit anderen bestehen. Dies ist für das größte Bundesland Nordrhein-Westfalen von allergrößtem Interesse! Schon heute ist in einigen Branchen in Nordrhein-Westfalen ein Fachkräftemangel festzustellen. Es ist daher zwingend erforderlich, das gesamte Potenzial an Fachkräften zu erkennen und zu fördern.

Was die Zeitarbeit angeht, so ist dieses Instrument unerlässlich, um die Flexibilität der Betriebe und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Davon profitieren vor allem Mitarbeiter, die zuvor arbeitslos waren. Zeitarbeit darf aber nicht missbraucht werden, um Stammbelegschaften zu ersetzen. Denkbar wäre deshalb ein Modell, nach der sich die gleiche Entlohnung an der jeweiligen Probezeit im Job orientiert.

Gleichzeitig ist die FDP der Auffassung, dass die Zahl der Übernahmen in ein dauerhaftes Arbeitsverhältnis, der sogenannte Klebeeffekt, noch ausbaufähig ist. Dies gilt auch für die Fortbildungsmöglichkeiten für Zeitarbeitnehmer. Gerade angesichts des Fachkräftemangels ist es unerlässlich, alle Potenziale der Arbeitnehmer durch Aktivitäten des lebensbegleitenden Lernens zu heben und somit die Chancen zu verbessern, in eine höherqualifizierte Position auf dem Arbeitsmarkt zu wechseln.