Frage an Ingo Gädechens von Joachim S. bezüglich Verteidigung
Akad. Titel in der Bundeswehr
Sehr geehrter Herr Gädechens,
im Rahmen der General-/Admiralstabsausbildung wird in Kooperation zwischen der HH-Führungsakademie und der BW-Hochschule HH der Erwerb des akad. Master gefördert.
Begründet wird dies mit den besseren Bewerbungschancen für eine Tätigkeit in internationalen Stäben.
Für Offiziere Militärfachlicher Dienst (Fachoffiziere) wird dagegen die Anrechnung zum akad. Bachelor dagegen vom BMVtg, PStS Herr Dr. Brauksiepe, abgelehnt.
Wie erklären Sie den Fachoffizieren diese Diskriminierung, denn beide Laufbahngruppen sind auch in int. Stäben tätig und ein akad,. Titel dort insgesamt förderlich.
Beste Grüße
Joachim Schroeder
Sehr geehrter Herr Schroeder,
besten Dank für Ihre erneute Frage zum selben Sachverhalt, den Sie bereits in Ihrer Frage vom 10. Juli 2021 angesprochen haben. Gerne möchte ich Ihnen meine Antwort in Erinnerung rufen:
„Thematisch kann ich Ihr Anliegen nachvollziehen. Es war und ist immer ein schwieriger Prozess, wenn es um die Anerkennung von Ausbildungsinhalten innerhalb der Bundeswehr im Rahmen ziviler Ausbildungen geht. Wenn ich die von Ihnen geschilderte Problematik richtig verstehe, geht es um die Frage, ob eine Bildungseinrichtung bereit ist, Bundeswehrausbildungen anzuerkennen, beziehungsweise Teile dieser anzurechnen. Diese Frage kann bundespolitisch jedoch nicht allein beantwortet werden. Verfassungsgemäß obliegt den Ländern die Ausgestaltung der Bildungspolitik und Anerkennung von Abschlüssen. Hier kann bundesseitig nur im Einklang mit Bundesrat und Bundestag ein Änderungsprozess angeschoben werden. Regierungsseitig gilt zunächst zu klären, ob überhaupt ein Änderungswille bei den Ländern vorhanden ist. Von daher sehe ich derzeit nicht die Abgeordneten in der Pflicht, sondern die Vertreter der Bundesregierung. An die haben Sie sich richtigerweise gewandt und sollten das auch weiterhin tun.“
Mit freundlichen Grüßen
Ingo Gädechens