Frage an Ingo Gädechens von Ulrike H. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Hallo Herr Gädechens,
Warum haben Sie dafür gestimmt?
EU-Freisetzungsrichtlinie von genetisch veränderten Organismen stärken
Warum brauchen wir gentechnisch veränderte Organsimen?
Über Antworten zu meinen Fagen würde ich mich freuen.
U.H.
Sehr geehrte Frau Hübner,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Erlauben Sie mir an dieser Stelle beide Fragen gemeinsam zu beantworten. Ich denke, dass meine Erklärung, warum ich für die Beschlussempfehlung gestimmt habe, eng mit den Gründen zusammenhängt, weshalb ich der Überzeugung bin, dass wir gentechnisch veränderte Organismen benötigen.
Aktuelle Herausforderungen an die Landwirtschaft sind vielfältig. Sich stetig zuspitzende Umweltbedingungen und extreme Wetterlagen erfordern neue Züchtungen. Ebenso steigt der weltweite Bedarf an höhere Erträge. Insofern kann in einigen neuen Züchtungen auch ein wirksames Werkzeug für die Hungerbekämpfung zu sehen sein.
Unsere Landwirtschaft ist ein künstliches Konstrukt und stellt logischer Weise immer auch einen Eingriff in die Natur dar. In der Art und Weise, in der sie betrieben wird, um unsere notwendigen Erträge zu erzielen, formen wir Landschaft und Ökosysteme. Hierbei die Verantwortung für Versorgungssicherheit einerseits und Ökosystem andererseits zu übernehmen, ist eine große Herausforderung, der sich unsere Landwirte tagtäglich stellen müssen. Herkömmliche Technologien, deren Sicherheit über Jahre erprobt ist, können bereits Ausnahmen im Rahmen der Freisetzungslinie erhalten.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion sieht bei den nun abgelehnten Vorstößen seitens Bündnis 90/Die Grünen die Gefahr, dass bei dieser Thematik allzu schnell die "Angstkeule" gegen neue Technologien geschwungen wird, diese aber auch große Chancen eröffnen können. Das bedeutet nicht, dass wir gänzlich vorbehaltlos und unkritisch Gen-Technologien in großem Maßstab einsetzen müssen. Ich bin jedoch überzeugt davon, dass diese neuen - und präziseren - Züchtungstechnologien wie Crispr/CAS vielversprechende Ansätze für die Zukunft sind und die Landwirtschaft da unterstützen können, wo Ackerbau beispielsweise aufgrund verschlechterter Bodenverhältnisse sonst nicht ergiebig genug wäre.
Ich bedanke noch einmal für Ihre Nachricht und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Ihr
Ingo Gädechens, Md