Frage an Ingo Gädechens von Johanna L. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Gädechens,
wie werden Sie sich am 28. Juni bei der Abstimmung des Bundestages zu Top 10 b, zur Frage einer Weidetierprämie für Schäfereien verhalten? Die Wanderschäfer können nicht mehr aus den Erlösen von Wolle und Fleisch der Tiere existieren. Sie sind in ihrer Existenz akut bedroht. Sie sind aber nicht nur ein Teil der Landwirtschaft sondern auch von ökologischem Wert. Die Schafe pflegen z.B. die Deiche. So gesehen gehört meine Frage ebenso in das Umweltressort. Ich freue mich über eine Antwort.
Mit freundlichem Gruß
J. L.
Sehr geehrte Frau Leichtfuß,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage hinsichtlich meines Abstimmungsverhaltens zum Antrag "Weidetierprämie für Schafe und Ziegen jetzt auf den Weg bringen". Da ich als Verteidigungs- und Haushaltspolitiker nicht auf landwirtschaftliche Themen spezialisiert bin, habe ich gerne meine Kolleginnen und Kollegen um ihre Einschätzung hinsichtlich des Vorschlags einer Weidetierprämie gebeten.
Die Expertinnen und Experten meiner Fraktion sehen die Weidetierprämie kritisch, da damit eine Abkehr von marktwirtschaftlichen Prinzipien verbunden und die Einkommenssituation von Schafhaltern generell sehr heterogen ist. Zudem wurde mir berichtet, dass die Unterstützung für Schafhalter heute höher als noch zu Zeiten der damaligen Mutterschafprämie ist. Für mich bleibt allerdings unbestritten, dass Weidetierhalter einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Landschaftsschutz leisten und auch für unsere Kulturlandschaft unverzichtbar sind. Daher setzt sich die Union dafür ein, im Rahmen der Reform der EU-Agrarzahlungen ab 2020 insbesondere auch Schafhalter profitieren zu lassen.
Aus den genannten Gründen bitte ich um Verständnis, dass ich gemeinsam mit meiner Fraktion dem Antrag nicht zugestimmt habe.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Ingo Gädechens, MdB