Frage an Ingo Gädechens von Christian F. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Wie stehen Sie zu dem Nervengift Glyphosat, welches (für jeden denkenden Menschen unverständlich) wieder frei gegeben werden soll? Sind Sie auch für eine Freigabe?
Sehr geehrter Herr Fock,
vielen Dank für Ihre E-Mail vom 18. Mai 2016 zum Thema Glyphosat. Ich nehme die vielfach artikulierten Sorgen und Ängste im Zusammenhang mit der weiteren Zulassung von Glyphosat sehr ernst und habe daher auch mehrfach das Gespräch mit meinen fachlich zuständigen Kolleginnen und Kollegen gesucht. Mir wurde von allen Seiten glaubhaft versichert, dass die weitere Zulassung von Glyphosat als Pflanzenschutzmittel auf einer gründlichen und unter strengsten Auflagen durchgeführten Prüfung angestrebt wird.
Da ich kein Fachmann für Pflanzenschutzmittel bin, muss ich mich auf die Expertise von Experten verlassen. Nun wurden uns von verschiedenen Seiten Gutachten vorgelegt, wonach Glyphosat im Rahmen des normalen Einsatzes insbesondere nicht krebserregend ist. Das sagt inzwischen nicht nur die WHO, sondern insbesondere auch das Bundesamt für Risikobewertung (BfR). Das ist fachlich unabhängig, sodass die Entscheidungen frei von politischen, wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Einflüssen sein sollen. Für die Mehrheit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gibt es deshalb keinen Grund, an der Expertise des Bundesamtes für Risikobewertung zu zweifeln und daher die Verlängerung der Zulassung von Glyphosat im Rahmen der jetzt schon geltenden strengen Anwendungsbedingungen zu blockieren. Trotzdem bleibt es gleichzeitig Ziel meiner Fraktion, Pflanzenschutzmittel so sparsam wie möglich einzusetzen und damit die Auswirkungen auf Mensch und Natur so gering wie möglich zu halten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Ingo Gädechens, MdB