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Ingo Gädechens
CDU
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Frage von Karsten W. •

Frage an Ingo Gädechens von Karsten W. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Gädechens,

Bezüglich der kommenden Wahlen interessiert mich ein Thema besonders:
Unser auf Zins basierendes Geldsystem.
Ich bin nämlich der Meinung, dass das Zinssystem unweigerlich zum finanziellen Kollaps führen muss. Hier meine Argumentation:
Alles Geld in unserem System wird durch Zentralbanken produziert und das auf nur eine Weise, nämlich als Kredit. D. h., dass für jeden erzeugten Euro jemand einen Euro Schulden haben muss. Werden die Schulden bezahlt, verschwindet das Geld wieder.
Das Problem entsteht nun, wenn auf die Schulden Zins verlangt wird. Das Geld für den Zins wurde nämlich nie produziert. Dadurch wird per saldo die Schuldenmenge größer, als die vorhandene Geldmenge. Die einzige Möglichkeit die Zinsen zu decken ist, die Geldmenge zu verringern oder neues Geld zu produzieren, und somit auch neue Schulden. Egal wie effizient ein Staat also wirtschaftet, die Schuldenmenge muss der Geldmenge zwangsläufig immer voraus sein, was ab einem gewissen Punkt unweigerlich zu einem exponentiellen Wachstum der Schulden und dem Zusammenbruch des Systems führt.Zu diesem Thema finden Sie im Internet auch viele ausführlichere Erklärungen.
Durch diese Argumentation lässt sich sehr grundlegend erklären, warum der Staat zu stetigem Wachstum gezwungen ist und wieso dem Staat immer Geld fehlt (Die Bundesrepublik hat bis dato noch niemals ihre Schulden verringert).
Leider fehlt diese Thematik in der öffentlichen Diskussion völlig.
Meine Frage an Sie:
Wieso sollte ich Sie und die CDU wählen, obwohl in dem Wahlprogramm der CDU kein einziges Wort zum Zinssystem steht und damit alle finanztechnischen Maßnahmen auf Dauer erfolglos sein müssen?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Weiher,

vielen Dank für Ihre Anfrage vom 6. September 2013.

Die aktuellen Wirtschaftszahlen belegen es eindeutig: Die soziale Marktwirtschaft in Deutschland ist ein Erfolgsmodell und hat sich mehr als bewährt. Seit der Katastrophe des letzten Jahrhunderts haben wir mit unserem Wirtschaftssystem einen ungeahnten Wohlstand erreichen können - ohne dabei Menschen auf der Strecke zurückzulassen. Dabei war es vertretbar, dass wir einen inzwischen sehr großen Schuldenberg angehäuft haben, vor allem bedingt durch große historische Ereignisse wie die Wiedervereinigung oder die europäische Staatsschuldenkrise. Trotzdem zeigt die Politik der christlich-liberalen Koalition: Es geht auch ohne Schulden. Obwohl die Rahmenbedingungen der Weltwirtschaft im Moment alles andere als günstig sind, werden wir im nächsten Jahr einen strukturell ausgeglichenen Haushalt, 2015 sogar Überschüsse erzielen. Ein solcher Erfolg ist in der Bundesgeschichte einmalig. Bei einer konsequenten und verantwortlichen Politik muss unser Geldsystem also nicht zum finanziellen Kollaps führen.

In diesem Zusammenhang möchte ich Sie auch auf eine Veröffentlichung der Konrad-Adenauer-Stiftung hinweisen: http://www.kas.de/wf/de/71.8735/

Nach meinen Recherchen wird Ihre Meinung nur von wenigen Wissenschaftlern vertreten. Da die überwältigende Mehrheit der Fachexperten keine Änderung des aktuellen Geldsystems für nötig erachtet und eben die finanztechnischen Maßnahmen nicht auf Dauer erfolglos sind, glaube ich, dass wir hier keine Änderungen herbeiführen müssen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr

Ingo Gädechens, MdB

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