Frage an Ingo Gädechens von Jörn B. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Gädechens!
Vier Eutiner Stadtvertreter der CDU haben am 29.9.2010 für eine Resolution gestimmt, die sich gegen eine Laufzeitverlängerung der besonders störanfälligen Kernkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel ausspricht.
Sie dagegen haben mir am gleichen Tag per Mail Ihre Zustimmung zum "Energiekonzept" der Bundesregierung versichert. Darin stellten Sie u.a. fest, dass die "deutschen Kernkraftwerke die sichersten der Welt" seien.
Das ist vielleicht wahr, aber deshalb nicht weniger schlimm: Etwa 6000 meldepflichtige Ereignisse, davon jährlich mehrere mit dem Potential eines schweren Unfalls sprechen eine klare Sprache. Keines der deutschen Kernkraftwerke entspricht dem heutigen Stand der Technik, keines wäre heute genehmigungsfähig, auf längst überfällige Nachrüstungen wie z.B. eine externe Sicherheitsleitstelle in Biblis oder den Schutz vor Flugzeugabstürzen haben Sie in Ihrem Beschluss bisher verzichtet. Leider haben Sie auch keinen Bezug auf meine Frage zur ungelösten Endlagerfrage genommen.
Suchen Sie sich einmal in Ihrer Heimat auf dem Schrottplatz von Sönke Milon das "sicherste Auto" aus - behaupten Sie ernsthaft, mit diesem "sichersten" Auto von dort noch 8 bis 14 Jahre ein s i c h e r e s Auto fahren zu können?
Es ist ja letztlich kein Widerspruch: Auch das "sicherste" AKW hat das Potential zum technisch veralteten Schrottreaktor. Hierbei gefährden Sie aber gleich Millionen von Menschen mit Ihrer persönlichen Zustimmung.
Sie dagegen wollten mit Ihrer Behauptung vom "sichersten" AKW wohl auch suggerieren, dass die deutschen Reaktoren tatsächlich s i c h e r seien, anders wäre Ihre Unterstützung für das Energiekonzept der Bundeskanzlerin ja auch nicht zu verstehen.
Für diese - in meinen Augen leider unwissend und/oder unglaublich naive - Haltung hätte ich gerne einige begründende Worte.
Mit freundlichen Grüßen
Jörn Brunken
Sehr geehrter Herr Brunken,
beim Durchgehen meiner älteren abgeordnetenwatch-Anfragen, bin ich auf Ihre Anfrage vom 03.10.2010 gestoßen.
In meiner parlamentarischen Arbeit lege ich größten Wert darauf, alle Anfragen die persönlich an mich gerichtet werden - schnellstmöglich zu beantworten. Offenkundig ist Ihre Frage bedauerlicherweise länger liegen geblieben, dafür möchte ich mich entschuldigen. Sollte Ihre Anfrage noch aktuell sein, können Sie mich gerne per Email unter ingo.gaedechens@bundestag.de erreichen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Ingo Gädechens