Frage an Ilse Aigner von Bernd P. bezüglich Energie
Sehr geehrte Frau Aigner,
die CSU möchte die Laufzeiten der Atomkraftwerke verlängern oder sogar die Atomkraft in Deutschland ausbauen. 100 gut recherchierte Argumente zeigen, was Atomstrom dem Volk wirklich "kostet". Auszug:
1)70% der Uranreservern liegen auf Gebieten indigener Bevölkerungsgruppen, die teilweise gewaltsam von ihrem Gebiet vertrieben, andererseits durch radioaktive Giftschlämme und Abraum gesundheitlich gefährdet werden, damit u.a. wir in Deutschland Uran einsetzen können.
2)Die Sicherung der Hinterlassenschaften des Uranabbaus – übrigens auch auf dem Gebiet der ehem. DDR – fallen dem Steuerzahler zur Last.
3)Hilfskräfte und Springer, die in den verstrahltesten Bereichen der AKWs arbeiten, legen nachweislich ihre Dosimeter ab, wenn diese den Maximalwert erreichen. Wer zahlt die Folgekosten?
4)Die Atombranche erhielt Steuergelder im Milliardenbereich. Jährlich fließen ca. 200 Mio Euro in neue Atomprojekte und -forschung. Neben Staatskrediten, Exportbürgschaften ist Uran als einziger Brennstoff steuerbefreit.
5)Rückstellungen und deren Zinsen werden nicht versteuert. Den Abriss eines stillgelegten AKWs bezahlen die Steuerzahler.
6)Atomstrom erscheint nur deshalb so billig, weil die Nebenkosten nicht eingepreist werden.
7)Die Endlagerung ist bis zum heutigen Tag nicht lösbar. Hierfür steht Asse II, Gorleben, Morsleben und der Schacht Konrad. Das Zwischenlager in Gorleben ist nicht gegen Undichtigkeit von Castoren gesichert. Die absehbaren Folgekosten trägt der Steuerzahler.
Gestatten Sie mir 3 Fragen:
Halten Sie - angesichts dieser Argumente
immer noch an der Verlängerung der Reststrommengen für die bestehenden AKWs fest?
Ist es folgerichtig, dass der, der Schwarz oder Gelb wählt, billigend in Kauf nimmt, dass Menschen zu Schaden kommen können?
Würde man fairerweise alle Kosten für Atomstrom einpreisen, wäre dann nicht der Atomstrom erheblich teurer, als alternative Stromarten?
Mit freundlichen Grüßen,
Bernd Pfitzner
Quellenangabe: 100-gute-gruende.de
Sehr geehrter Herr Pfitzner,
vielen Dank für Ihre Frage.
Wie CDU/CSU verstehe ich die Kernenergie zur Stromversorgung als Brückentechnologie. Die Union hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2020 die erneuerbaren Energien um 20 Prozent ausgebaut werden sollen. Derzeit bildet die Kernenergie einen vorerst unverzichtbaren Bestandteil eines ausgewogenen Energiemixes. Denn heute verfügen wir einfach noch nicht über klimafreundliche und kostengünstigere Alternativen.
Mit freundlichen Grüßen
Ilse Aigner MdB