Frage an Hugo Klein von Sylvia S. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Klein,
meine Frage an Sie ist folgende:
Wie wollen Sie die Bildung unserer Kinder unterstützen. Ich bin froh, dass meine Kinder erwachsen sind. Aber man hört leider immer nur Lehrermangel, Geldmangel usw. Aber was ist mit den Kindern? Kinder sind unsere Zukunft und in diese sollte man investieren. Wie sehen Sie das?
Mit freundlichen Grüßen
Sylvia Schulze
Sehr geehrte Frau Schulze,
die Thematik Bildung nimmt wie fast immer in Hessen einen breiten Raum in der Diskussion der Landespolitik ein. Das war fast immer so, egal welche Partei die Regierung führte. Man muss wissen, dass vor rund 9 Jahren bei Übernahme der Regierung ein Stundenminus von 100.000 Stunden pro Woche in Hessen Realität war. Das haben wir von der Union als erstes verändert und den gewaltigen Stundenausfall beseitigt. In der Folge wurden mit der Unterrichtsgarantie und der Unterrichtsgarantie plus sowie der Anhebung der Stundentafel in den Grundschulen von 86 auf 93 Wochenstunden (Ziel sind 96 Wochenstunden) und auch dem Bildungs- und Erziehungsplan von 0 – 10 Jahren neue Weichenstellungen vorgenommen, die allesamt sowohl eine bessere Bildung für unsere Kinder, wie auch den Eltern eine größere Flexibilität einräumen. Die Maßnahmen sind von den Erziehungsberechtigten zum überwiegenden Teil sehr positiv aufgenommen worden. Hinzu kamen die Erweiterung der Angebote von Ganztagsschulen. Hier legt die CDU nach wie vor großen Wert auf die Wahlfreiheit der Eltern. Ein Kind sollte auch unserer Sicht den „ganzen Tag“ in der Schule sein können, es muss aber nicht den ganzen Tag dort verbringen, wenn Eltern selbst ihren Erziehungsauftrag wahrnehmen möchten. Dies halten wir nach wie vor für ein Grundrecht und auch eine Grundpflicht der Eltern. Daran wollen wir auch nicht rütteln. Mehr Chancen für Hessische Schüler sehen wir auch in der Einführung des G 8. Damit werden Hessischen Schülern die gleichen Chancen eingeräumt wie in weiteren 14 Bundesländern. Wir halten nichts davon, wenn die SPD wie angekündigt eine „Einheitsschule“ ausruft und damit das dreigliedrige Schulsystem von Gymnasien, Realschulen und Hauptschulen erschlagen will. Alle unsere Maßnahmen – besonders in den Hauptschulen – haben eine positive Wirkung gehabt. So ist mit der Einführung der „SchuB-Klassen“ ein weiteres Angebot für die Hauptschülerin und den Hauptschüler da, sich in die Berufswelt zu integrieren und dies schon während der Schulzeit zu erlernen, in dem Teile der Ausbildung in Betrieben und Teile in der Schule stattfinden. Wir wollen die Schüler, die ohne Abschluß Hessische Schulen verlassen weiter drastisch reduzieren und sehen mit den eingeleiteten Maßnahmen dafür eine gute Chance. Wir möchten die Schulvielfalt und die Schulwahlfreiheit auch künftig erhalten und lehnen die Zwangseinheitsschule entschieden ab.
Nach den Landtagswahlen werde ich Ihnen auch noch INFO-Material zukommen lassen, mit dem Sie sich in die Materie noch besser einarbeiten können.
Bis dahin verbleibe ich zunächst
mit freundlichen Grüßen
Hugo Klein
Mitglied des Hessischen Landtags