Warum wird der enge Zusammenhang zwischen veganer Ernährung und positiver Auswirkung auf das Klima nicht deutlicher und eindringlicher in den Medien und im Bundestag thematisiert?
Sehr geehrter Herr Heil,
sollte statt einem V-Label auf den Lebensmittelprodukten, welches abschreckend wirken kann, nicht besser daraufhin gearbeitet werden, tierische Produkte, die sich mühelos durch nicht tierische Produkte ersetzen lassen, einfach „normal“ in der Zutatenliste aufzuführen? So ist z. B. vegane Sahne oder Schokolade kaum zu unterscheiden von der Herstellung mit Kuhmilch. Wenn kein Unterschied schmeckbar ist und das Produkt einfach labelfrei vertrieben werden kann, warum wird das nicht flächendeckend vorangetrieben? Der Übergang könnte doch für kurze Zeit subventioniert werden. So wenig Tier, wie möglich, könnte die Vision sein.
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihren Vorschlag.
Vegane und vegetarische Lebensmittel unterliegen den allgemeinen lebensmittelrechtlichen Kennzeichnungsvorschriften der Verordnung (EU) Nr. 1169/2011. Diese Vorschriften gewährleisten, dass die Bezeichnung der Produkte so erfolgt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher beim Einkauf eine informierte Entscheidung treffen können und nicht über die Eigenschaften von Lebensmitteln getäuscht werden. Das V-Label, auf das Sie sich beziehen, sorgt aus meiner Sicht nicht für Abschreckung, sondern bietet in erster Linie Orientierungshilfe für Verbraucherinnen und Verbraucher.
Das ist wichtig, wie auch aus dem kürzlich veröffentlichten Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hervorgeht. Bürgerinnen und Bürger in Deutschland legen großen Wert auf Informationen über die Lebensmittel, die sie kaufen, und achten stärker als in früheren Jahren zum Beispiel auf Tierwohl, Regionalfenster und das EU-Bio-Siegel.
Darüber hinaus arbeitet die Bundesregierung daran, den Konsum gesunder und u.a. veganer Lebensmittel zu fördern, z.B. in dem eine pflanzenbetonte Ernährung mit einem hohen Anteil an möglichst unverarbeitetem saisonalregionalem Gemüse und Obst, ballaststoffreichen Getreideprodukten und Hülsenfrüchten sowie Nüssen einfacher zugänglich gemacht werden soll.
Mit freundlichen Grüßen
Hubertus Heil, MdB