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Hubertus Heil
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Frage von Hermann B. •

Warum hat man bei den positiven Veränderungen der Erwerbsminderungsrente die Bestandsrenter so lange im Regen stehen lassen? Mit der Fokusierung auf Neurentner redet man sich sehr ungeschickt heraus.

Meiner Frau wurden 2003 10,8% abgezogen und nun
nach21 Jahren soll die Anpassung schrittweise erfolgen.
Ich brauche Ihnen sicherlich nicht vorrechnen, wieviel Geld für uns verloren gegangen ist.
Da ist die vorgesehene Verbesserung ,zwar richtig und schön, aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Viele EMR wurden damals einfach betrogen.
MfG
H.B.

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Sehr geehrter Herr B.,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Seit 2014 gab es Leistungsverbesserungen bei der Erwerbsminderungsrente. Aber davon haben bisher nur Neuzugänge, also neue erwerbsgeminderte Menschen, profitiert. Jetzt erreichen wir mit der geplanten Verbesserung auch diejenigen, die bislang leer ausgingen und in der Vergangenheit mit wirklich niedrigen Renten wegen einer Erwerbsminderung auskommen mussten.

Renten wegen Erwerbsminderung, die in der Zeit vom 1. Januar 2001 bis 31. Dezember 2018 begonnen haben, erhalten ab dem 1. Juli 2024 einen pauschalen Zuschlag zur Rente. So erhalten diejenigen, die bis zum 30. Juni 2014 in eine Erwerbsminderungsrente gegangen sind und die bisher von gar keinen Verbesserungen profitiert haben, einen Zuschlag von 7,5 Prozent auf ihre Rente. Die zweite Gruppe sind diejenigen, die vom 1. Juli 2014 bis 31. Dezember 2018 in eine Erwerbsminderungsrente gegangen sind und die zumindest teilweise von den eingangs genannten Verbesserungen erfasst wurden. Sie erhalten einen Zuschlag von 4,5 Prozent. Der Zuschlag wird in einer Übergangszeit vom 1. Juli 2024 bis 30. November 2025 im Rahmen einer separaten Überweisung zusätzlich zur gewohnten Rentenzahlung monatlich ausgezahlt. Ab 1. Dezember 2025 wird der Zuschlag dauerhaft zeitgleich und als Bestandteil der Rente überwiesen.

Durch den Zuschlag werden die Anspruchsberechtigten künftig spürbar besser als bisher abgesichert. Insgesamt werden so rund 3 Millionen Renten erhöht, was einem Finanzvolumen von 2,6 Milliarden Euro – jedes Jahr – entspricht. Hierdurch wurde ein fairer Ausgleich zwischen dem sozialpolitisch Wünschenswerten und finanziell Möglichen erreicht. Gleichzeitig macht diese Zahl aber auch deutlich, welch hohe Bedeutung die Bundesregierung diesem Vorhaben beimisst.

Mit freundlichen Grüßen
Hubertus Heil, MdB

 

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