Setzen Sie sich für die Abschaffung des Ehegattensplittings ein, damit die Kindergrundsicherung finanziert werden kann?
Sehr geehrter HerrHeil,
bitte setzen Sie sich für die Abschaffung des Ehegattensplittings ein, damit die Kindergrundsicherung finanziert werden kann.
Sehr geehrte Frau K.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Ich setzte mich grundsätzlich für die Abschaffung des Ehegattensplittings ein, da dies einen finanziellen Anreiz dafür schafft, dass ein Ehepartner (oft die Frau) weniger oder gar nicht erwerbstätig ist. Dieser finanzielle Anreiz wirkt somit hemmend auf die Erwerbsbeteiligung von Frauen.
Eine Reform des Ehegattensplittings wäre aus arbeitsmarktpolitischer Sicht absolut sinnvoll. Um Fachkräfte zu sichern, braucht man eine bessere Erwerbsbeteiligung von Frauen. Viele Frauen sind sehr gut ausgebildet, arbeiteten aber nur Teilzeit. Ein Grund dafür sei, dass sich Mehrarbeit aus steuerlichen Gründen zu wenig lohne.
Darüber hinaus hat die fehlende Erwerbstätigkeit langfristige Auswirkungen auf die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen. Frauen, die weniger oder gar nicht erwerbstätig sind, sind oft finanziell von ihren Ehepartnern abhängig: Dies betrifft nicht nur das aktuelle Familieneinkommen, sondern auch die eigenen Rentenansprüche und die finanzielle Absicherung im Alter. Eine höhere Erwerbsbeteiligung würde Frauen helfen, eigene Rentenansprüche zu erwerben und sich besser gegen finanzielle Unsicherheiten abzusichern.
Die Finanzierung der Kindergrundsicherung ist ein separates Thema, welches aktuell in der Ampel-Koalition diskutiert wird.
Mit freundlichen Grüßen
Hubertus Heil, MdB