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Hubertus Heil
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Frage von Martina K. •

Sehr geehrter Herr Heil, wie kann es sein, dass in Zeiten des Fachkräftemangels immer noch Personal, z.B. Postbeamte der Telekom, bei vollen Bezügen mit 55 Jahren in den Vorruhestand geschickt werden?

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Sehr geehrte Frau K.

vielen Dank für Ihre Nachricht. Sie sprechen einen wichtigen Punkt an, zu dem ich mich auch im Dialog mit den Arbeitgebern und Gewerkschaften befinde. 

Zunächst liegt es im Ermessen eines Unternehmens, Mitarbeitende in den Vorruhestand zu schicken, sofern es eine entsprechende Vereinbarung, z.B. im Arbeitsvertrag gibt. 

Allerdings befinden wir uns in einer Zeit, in der der Fachkräftemangel zur Wachstumsbremse zu werden droht. Dass viele Unternehmen Menschen vor dem gesetzlichen Renteneintrittsalter in den Ruhestand schicken oder Menschen über 60 nicht mehr einstellen, ist eine Haltung, die wir uns aus meiner Sicht nicht mehr leisten können. 

Ich setze mich daher dafür ein, dass mehr Arbeitgeber das Potential erfahrenerer Mitarbeiter*innen mit mehr Fachwissen erkennen und Älteren gleichwertige Chancen auf dem Arbeitsmarkt bieten. Nur dadurch, dass Firmen für altersgerechte Arbeitsplätze und Qualifizierung sorgen, kann sichergestellt werden, dass die Arbeit bis zum Renteneintritt erledigt werden kann, wovon nicht nur die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sondern auch die Sozialsysteme profitieren.[1] 

Mit freundlichen Grüßen
Hubertus Heil, MdB


 

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