Frage an Holger Apfel von Ulrich B. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Guten Tag Herr Apfel,
meine Frage betrifft Ihre Ausführungen zu Erich Priebke auf der Internetseite der NPD, in der Sie Herrn Priebke unter anderem als "einen der anständigsten Menschen seiner Zeit" (sinngemäß) darstellen und dessen Freilassung fordern. Sie rechtfertigen Herrn Priebkes Massenmord dadurch, dass er keine Alternativen zur Ausführung dieses Befehls gehabt hatte - in "hochanständiger" Weise hat er einfach nur einen Befehl ausgeführt, womit Sie ihn von jeglicher Verantwortung freizusprechen versuchen.
Herr Priebke ließ bislang jegliches Mitgefühl und jegliche Reue für seine Opfer vermissen. Sie, Herr Apfel, verwenden nicht die geringste Energie darauf, sich mit dem Leiden der Opfer und deren Angehörigen auseinanderzusetzen. Statt dessen - so nehme ich Sie und Ihre Parteifreunde wahr - sind Sie stets durch Aufrechnung von Verbrechen gegen Verbrechen um Relativierung bemüht.
Ich bin dankbar dafür, in einem Land zu leben, das im Ausland als überwiegend tolerant und weltoffen wahrgenommen wird. Ich habe zahlreiche ausländische Freunde, unter anderem auch türkische Freunde, die mir in persönlichen Notlagen noch nie ihre Hilfe verweigert haben. Das sind genau diejenigen Menschen, die Sie, Herr Apfel, gerne besser gestern als heute des Landes verweisen möchten.
Herr Apfel, wie würde sich - Ihrer Ansicht nach - das Bild des Auslandes über Deutschland ändern, wenn - Gott bewahre uns davor - die NPD in den Bundestag einzöge und maßgeblichen Einfluss erhielte?
Wie denken Sie, wird Ihre "seriöse Radikalität" (auf Ihre Ausführungen zu Erich Priebke dürfen wir m.E. das Attribut "seriös" vernachlässigen) im Ausland wahrgenommen?
Glauben Sie, dass Deutschland hinsichtlich seiner Abhängigkeit von Exporten und seiner Internationalen Wirtschaftsbeziehungen von Ihrer "seriösen Radikalität" ökonomisch profitieren würde?
Glauben Sie wirklich ernsthaft daran, durch "Ausländerrückführung" neue Arbeitsplätze entstehen zu lassen? Auf welche Studien stützen Sie sich dabei?
Ich freue mich auf Ihre Stellungnahme.