Frage an Hinnerk Fock von Heinz P. bezüglich Verkehr
Es ist nicht zu fassen:
Nachdem die Verkehrsministerkonferenz im Oktober 2007 die Zulassung der Riesen-Lkw mehrheitlich abgelehnt hat und festgelegt hatte, dass es auch keine weiteren Modellversuche mit diesen Giganten auf deutschen Straßen geben wird, hat nun Thüringen klamm heimlich der Lkw-Lobby nachgegeben und einen erneuten zwölfmonatigen Test zugelassen. In was für einem Land leben wir eigentlich, wo sinnvolle Mehrheitsbeschlüsse von Einzelinteressenten derart leicht umgestoßen werden können? Es sind bereits genug Untersuchungen und Erfahrungsberichte durchgeführt worden, die überwiegend die Nachteile dieser Kolosse auf bundesdeutschen Straßen nachgewiesen haben. Ich bitte Sie um eine klare Stellungnahme zu diesen Ungetümen.
Sehr geehrter Herr Potyka,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Sicherlich kam der erneute Test der Gigaliner in Thüringen überraschend. Und bei aller Kritik, die von außen leicht zu äußern ist, ist auch Vorsicht angebracht. Mir liegt die Entscheidungsgrundlage der thüringischen Landesregierung nicht vor, weshalb ich nur schwer entscheiden kann, ob eine derartige Testphase sinnvoll ist. In jedem Fall ist eine Testphase zu sehen als die Überprüfung der Möglichkeit, eine Einführung der Gigaliner überhaupt in Erwägung zu ziehen. Insofern ist die Überprüfung selbst nur als negativ anzusehen, wenn man sicher ist, dass die Gigaliner eine schlechte Option sind. Man sollte hier einen unidiologischen Weg wählen, die Überprüfung ein weiteres Mal zuzulassen, wenn denn veränderte Bedingungen für die Sinnhaftigkeit eines erneuten Versuchs sprechen. Für diesen Entscheidungsprozess allerdings sollten Sie direkt bei der thüringischen Landesregierung anfragen, die diesen Test zu entscheiden haben.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Hinnerk Fock