Frage an Hermann Otto Solms von Gerhard P. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Solms,
Sie haben sich in den vergangenen Tagen gegen die Einführung einer Börsenumsatzsteuer ausgesprochen. Ihre Begründung: Eine solche Steuer paßt nicht in einen modernen Staat mit einer leistungsfähigen Finanzwirtschaft, der Börsenumsatz würde sich vom deutschen Markt zu anderen Finanzzentren verlagern.
Wie ist es zu erklären, daß die größten Finanzmärkte London und NewYork eine Börsenumsatzsteuer zu verkraften haben und die Kapitalanleger nicht davon laufen?
Sehr geehrter Herr Plaat,
ich danke Ihnen vielmals für Ihre Frage, die mir von Abgeordnetenwatch übermittelt wurde.
Die Börsen - und damit auch die deutsche Börse in Frankfurt - stehen international in sehr starkem Wettbewerb zueinander. Die deutsche Börse ist die erfolgreichste internationale Börse und deshalb die am höchsten bewertete der Welt - warum? Weil sie eine kostengünstige Handelsplattform anbieten kann. So kann sie sich auch im internationalen Wettbewerb gegenüber den starken Börsen in New York und London behaupten. Steigen jedoch die Kosten, wandern die Umsätze in andere Länder. Die Börsenumsatzsteuer wird nicht die Ausschläge an den Börsen dämpfen, aber sie belastet eine der wichtigsten Quellen zur Eigenkapitalfinanzierung der deutschen Wirtschaft.
Mit freundlichen Grüßen
Hermann Otto Solms
P.S.: Diese und weitere Fragen und Antworten finden Sie auf meiner Homepage www.hermann-otto-solms.de "Bürger fragen".
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