Frage an Hermann Otto Solms von Andreas R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Solms,
ist Ihnen eigentlich schon einmal aufgefallen, dass Ihre Fraktion sehr viel mit Sozialisten gemeinsam hat?
Die Freiheitsidee, die Sie vertreten, funktioniert ja nur, wenn der Mensch sich sozial verhält. Wenn die Menschen tatsächlich am Allgemeinwohl interessiert sind. Ginge man davon aus, dass die Menschen aus rein egoistischen Trieben heraus handeln und leben würden, müsste die Aufhebung und selbst die Senkung von Kontrolle fatale, asoziale Folgen haben (Wie übrigens wunderbar an der Finanzkrise ablesbar). Es müsste auf Dauer sogar zu einem Kampf jeder gegen jeden kommen. Jegliche Netzwerke und Verbindungen würden dem Ziel unterstehen, den egoistischen Nutzen zu vergrößern. Je sozialer der Mensch ist, desto weniger Regeln sind notwendig. Die Folge ist dann ein soziales Handeln in Freiheit. Davon sind wir aber weit entfernt.
Auch der Sozialismus braucht den sozialen Menschen. Man kann den Menschen nicht sozial zwingen. Der Egoismus verhindert den Sozialismus. Nicht der Wunsch nach Freiheit. Dieser Wunsch ist dem Egoismus untergeordndet. Die Menschen wollen ja nicht frei sein und sozial handeln, sondern leider frei sein und asozial bzw. egoistisch handeln.
Also beide Konzepte - Sozialismus und Liberalismus brauchen den sozialen Menschen und machen beide schlimme Fehler. Der Sozialismus, in dem er glaubt, er könne die Menschen zum Sozialen zwingen und nimmt ihnen damit die Freiheit (sogar die Freiheit sich sozial zu entwickeln). Und der Liberalismus indem er Freiheit proklamiert, die erst dann nützlich und menschlich wird, wenn die Menschen sozial sind. Eine Politik, die Freiheit fordert und nicht das Soziale inständig fördert, ist antisozial.
Meine Frage an sie:
Was tun Sie und die FDP um die Welt sozialer und menschlicher zu machen?
MfG
Andreas Reimer