Frage an Hermann-Josef Tebroke von Jasmin P. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Dr. Tebroke,
ich möchte Sie gerne einmal fragen, ob und inwiefern es Überlegungen zur Abschaffung einer "Homo-Heilungs-Therapie" Ihrerseits gibt. Da diese fragwürdige Behandlung bereits in vielen Ländern untersagt ist, wundere ich mich bei einem fortschrittlichen Entwicklungsstand Deutschlands sehr, dass Derartiges noch praktiziert werden darf.
Ich als Familientherapeutin halte eine solche Behandlungsweise für a) nicht mehr zeitgemäß, spätestens nach Einführung der längst überfälligen Erlaubnis zur Ehe zwischen homosexuellen Partnern, b) ein schlechtes Gewissen indoktrinierend (mittels einer solchen "Therapie" wird dem Menschen ein Selbstverständnis eingeredet, welches Homosexualität als krankhaft darlegt, was bewiesener Maßen nicht der Fall ist. Den betroffenen Menschen wird auf diese Weise eingeredet, dass es gesellschaftlich nicht respektiert wird schwul oder lesbisch zu sein, wodurch der oder die Betroffene mehr und mehr glaubt, dass er oder sie nicht ok sei und jeglicher Aufbau eines positiven Selbstwertgefühls dadurch verhindert wird), c) mehr belastend, als erleichternd, womit jeglicher Sinn von Therapie verfehlt ist, sowie c) schlichtweg lächerlich (schließlich leben wir nicht mehr im 18. Jahrhundert, als man sich für Homosexualität noch schämen musste).
Ich würde mich freuen, wenn nicht nur wir Psychologen, Pädagogen, Soziologen, Sozialarbeiter, Lehrer und Erzieher auf einen wertschätzenden Umgang miteinander achten würden, sondern wenn dies auch irgendwann einmal in der Politik ankommen würde! Dazu würde u. a. gehören auch solch menschenunwürdige Behandlungen abzuschaffen.
Über eine Antwort würde ich mich freuen und sende herzliche Grüße,
J. P.
Sehr geehrte Frau P.,
Herzlichen Dank für Ihre Zuschrift. Ich freue mich, wenn Sie mich direkt über meine Büroadresse kontaktieren, gerne auch via Mail. Dann antworte ich Ihnen ganz unmittelbar.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Hermann-Josef Tebroke, MdB