Frage an Hermann Gröhe von Oliver S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Gesundheitsminister Gröhe,
in der WAMS haben Sie die KVen aufgefordert endlich etwas gegen den "drohenden", bzw. längst bestehenden Hausärztemangel zu unternehmen. Ich denke , da machen Sie es sich zu leicht, da die KVen inzwischen in ihrem Handeln dermaßen eingeschränkt sind, dass eher die Politik hier endlich Farbe bekennen muss, welche Medizin sie den deutschen Bürgern eigentlich langfristig bieten möchte.
Ich bin inzwischen seit 20 Jahren als Hausarzt niedergelassen und höre seit dieser Zeit immer wieder von wechselnden Seiten, dass die Hausärzte unbedingt gefördert werden müssen, dass der Beruf attraktiver für junge Ärzte, insbesondere in den letzten Jahren auch für Frauen, die einen Großteil der nachkommenden Ärzte darstellen, gemacht werden muss. Bis auf marginale Verbesserungen der Einkommenssituation kann ich leider keine durchgreifende Verbesserung feststellen:
Die Hausärzte stehen nach wie vor am Ende der Rangliste, auch wenn sie bei den Patienten ein hohes Ansehen genießen. Einzig die technische Medizin verschlingt Unmengen der zur Verfügung stehenden Ressourcen und wird auch von den Patienten im Übermaß in Anspruch genommen.
Jeder Vorschlag den Zugang zu Fachärzten zu reglementieren wird von politischer Seite nicht weiter angedacht, wohl weil der Patient auch Wähler ist, dem man nicht bevormunden möchte. Ein wirkliches Hausarztsystem kann Kosten sehr wohl sparen und viele Patienten sind in unserem Gesundheitssystem einfach überfordert und rotieren dann auf dem Facharzt-Karussell bis ihnen schwindlig ist- gesünder werden sie davon nicht immer.
In 10-15 Jahren würde ich meine Praxis gerne in andere Hände übergeben- meine Befürchtung lässt mich leider Böses ahnen, da wohl statt einer Übergabe an einen Nachfolger eher die Schließung unserer Praxis die Folge sein dürfte.
Diese Gedanken eines Hausarztes von de berühmten Basis sollen Ihnen ein Bild davon geben, was uns beschäftig.
mit freundlichen Grüßen
Dr. Oliver Schandri
Sehr geehrter Herr Dr. Schandri,
eine schnellstmögliche Beantwortung von Anfragen aus meinem Wahlkreis im Rhein-Kreis Neuss sowie von Fragen zu gesundheitspolitischen Themen ist für mich selbstverständlich.
Deshalb biete ich Ihnen gerne an, mir einen Brief an mein Bundestagsbüro in Berlin (Platz der Republik 1, 11011 Berlin) oder eine E-Mail (hermann.groehe@bundestag.de) zu schicken. Auf der Website www.hermann-groehe.de können Sie sich zudem über meine politischen Standpunkte sowie über aktuelle Entwicklungen im politischen Tagesgeschehen informieren.
Fragen zu meiner Arbeit als Bundesminister für Gesundheit können Sie gerne im Bundesgesundheitsministerium stellen, welches auf seiner Website mehrere Möglichkeiten für eine Kontaktaufnahme aufgelistet hat ( https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/kontakt.html ).
Ein direkter Kontakt mit möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern ohne Umwege im Internet oder über Dritte ist mir aufgrund der gleichbleibend hohen Zahl von Anfragen, die mich erreichen, besonders wichtig. Ich bitte deshalb um Ihr Verständnis dafür, dass ich Fragen, die mich über die Website ‚abgeordnetenwatch‘ erreichen, seit Februar 2014 immer mit diesem Standardtext beantworte.
Mit freundlichen Grüßen
Hermann Gröhe