Frage an Hermann Gröhe von Matthias B. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Gröhe,
ich bin Medizinjournalist und lehre Pharmakologie, das neue NPS-Gesetz ist ein Schritt in die richtige Richtung, weist aber Lücken auf. Hierzu habe ich einen Beitrag verfasst ( http://news.doccheck.com/de/135433/drogen-igel-vs-groehe-hase/?author=15&context=author_detail )
Im Gesetz werden zahlreiche Molekülvarianten gar nicht erfasst. Das Gesetz wird den Erfindungsreichtum der Chemiker anheizen, NPS zu entwickeln, die auf einer anderen Zusammensetzung basieren. Dass das NPS-Gesetz Lücken aufweist, zeigt beispielsweise die Tatsache, das der Kratom-Baum und seine Inhaltsstoffe nicht zu den verbotenen BtMs gehören. Bereits im Jahr 2010 wurde die Aufnahme von Kratom in das deutsche Betäubungsmittelgesetz durch den Sachverständigen-Ausschuss des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte geprüft. Die Beschlussfassung zu der Pflanze „Mitragyna speciosa“ wurde vertagt, wie schon mehrere Male zuvor. Der Baum liefert verschiedene Indolalkaloide. Die Hauptalkaloide Mitragynin und 7-Hydroxymitragynin wirken als Opiatagonisten, weisen aber auch eine Strukturähnlichkeit zu dem starken Pilz-Halluzinogen Psilocin auf. Es ist sehr verwunderlich, das weder die Pflanze noch die Alkaloide der BtMVV unterstehen. Es ist problemlos möglich, Kratomsamen, die ganze Pflanze oder getrocknete Zubereitungen online zu bestellen. Selbst die Alkaloide werden legal zum Verkauf angeboten.
Sind die zwei Substanzklassen im NPS ein Anfang und soll das Gesetz um weitere Klassen ergänzt werden?
Sehr geehrter Herr Bastigkeit,
eine schnellstmögliche Beantwortung von Anfragen aus meinem Wahlkreis im Rhein-Kreis Neuss sowie von Fragen zu gesundheitspolitischen Themen ist für mich selbstverständlich.
Deshalb biete ich Ihnen gerne an, mir einen Brief an mein Bundestagsbüro in Berlin (Platz der Republik 1, 11011 Berlin) oder eine E-Mail ( hermann.groehe@bundestag.de ) zu schicken. Auf der Website www.hermann-groehe.de können Sie sich zudem über meine politischen Standpunkte sowie über aktuelle Entwicklungen im politischen Tagesgeschehen informieren.
Fragen zu meiner Arbeit als Bundesminister für Gesundheit können Sie gerne im Bundesgesundheitsministerium stellen, welches auf seiner Website mehrere Möglichkeiten für eine Kontaktaufnahme aufgelistet hat (https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/kontakt.html).
Ein direkter Kontakt mit möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern ohne Umwege im Internet oder über Dritte ist mir aufgrund der gleichbleibend hohen Zahl von Anfragen, die mich erreichen, besonders wichtig. Ich bitte deshalb um Ihr Verständnis dafür, dass ich Fragen, die mich über die Website ‚abgeordnetenwatch‘ erreichen, seit Februar 2014 immer mit diesem Standardtext beantworte.
Mit freundlichen Grüßen
Hermann Gröhe