Frage an Hermann Gröhe von Christian R. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Gröhe,
Geburten und die Zeit danach stellen für Mutter und Kind naturbedingt ein sehr hohes Risiko für gesundheitliche Schäden und Tod dar. Das ist im Tierreich so und erst recht beim Menschen. Beim Menschen wird die Schuld dann aber nicht in der Natur gesehen, sondern primär der verantwortlichen Berufsgruppe zugeordnet: den Hebammen. Diese müssen sich deshalb eine gute und sehr teure Haftpflichtversicherung leisten.
Selbst Hebammen, die bisher in Krankenhäusern fest angestellt sind, müssen sich derzeit zusätzlich zur Abdeckung der Versicherungssumme selbst versichern. Ihr Arbeitgeber hat meistens keine ausreichende Deckung sichergestellt.
Nun haben Sie vielleicht gehört, dass es ab Sommer 2015 keine Versicherungsgesellschaft mehr geben wird, die überhaupt eine solche Versicherung für Hebammen anbietet, weil es wirtschaftlich unrentabel ist. Die Folge ist, dass alle verantwortlichen Hebammen ihren Beruf aufgeben müssen.
Nun habe ich folgende konkrete Fragen an Sie:
- Wie soll der gesetzliche Anspruch auf Hebammenhilfe bei der Geburt eigentlich unter diesen Bedingungen in Zukunft gewährleistet werden?
- Warum wird ein gesellschaftliches Risiko wie das der Geburtshilfe in Deutschland nicht wie in anderen Ländern durch die Gesellschaft getragen? Warum müssen Hebammen dieses Risiko alleine tragen?
- Wie hoch wären die jährlichen Gesamtkosten für den Staat, wenn er für alle Hebammen in Deutschland komplett die Haftpflichversicherungsbeiträge übernehmen würde? Wieviele Panzer-Fahrzeuge der Bundeswehr müsste man aus Afghanistan zurückziehen, um diese Summe pro Jahr einzusparen?
Ich danke Ihnen für Ihre ehrliche und kompetente Antwort und sende Ihnen herzliche Grüße
Christian Rosenzweig
Sehr geehrter Herr Rosenzweig,
eine schnellstmögliche Beantwortung von Anfragen aus meinem Wahlkreis im Rhein-Kreis Neuss sowie von Fragen zu gesundheitspolitischen Themen ist für mich selbstverständlich.
Deshalb biete ich Ihnen gerne an, mir einen Brief an mein Bundestagsbüro in Berlin (Platz der Republik 1, 11011 Berlin) oder eine E-Mail ( hermann.groehe@bundestag.de ) zu schicken. Auf der Website www.hermann-groehe.de können Sie sich zudem über meine politischen Standpunkte sowie über aktuelle Entwicklungen im politischen Tagesgeschehen informieren.
Fragen zu meiner Arbeit als Bundesminister für Gesundheit können Sie gerne im Bundesgesundheitsministerium stellen, welches auf seiner Website mehrere Möglichkeiten für eine Kontaktaufnahme aufgelistet hat ( http://www.bmg.bund.de/ministerium/kontakt-und-service.html ).
Ein direkter Kontakt mit möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern ohne Umwege im Internet oder über Dritte ist mir aufgrund der gleichbleibend hohen Zahl von Anfragen, die mich erreichen, besonders wichtig. Ich bitte deshalb um Ihr Verständnis dafür, dass ich Fragen, die mich über die Website ‚abgeordnetenwatch‘ erreichen, seit Februar 2014 immer mit diesem Standardtext beantworte.
Mit freundlichen Grüßen
Hermann Gröhe