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Frage von Dominik R. •

Frage an Hermann Gröhe von Dominik R. bezüglich Verbraucherschutz

Ihre Einstellung bezüglich weicher Drogen ist durchaus zu rechtfertigen. Allerdings stehen entgegen diesem Standpunkt einige Argumente, die es ebenfalls zu bedenken gilt und wo ich von einem kategorischen Ausschluss einer gewissen Legalisierung zu einem Grad abrate. Selbst die Polizeigewerkschaft, welche sich tagtäglich mit diesem Thema auseinandersetzen muss und bestens darüber informiert ist empfielt eine Legalisierung von Marihuana zur Senkung der (Jugend-)Kriminalitätsrate. Mittlerweile gibt es genügend wissenschaftlich fundierte Erkennstnisse bezüglich Langzeitwirkung und gesundheitlichen Schäden. Diese weisen ausdrücklich darauf hin, dass THC, der berauschende Stoff in Cannabis Sativa, der zu rauchenden Pflanze, bei Weitem nicht so gesundheitsschädlich ist wie Alkohol. Aus diesem Grunde hielte ich es für wesentlich Sinnvoller sämtliche alkoholhaltigen Nahrungsmittel erst ab 18 Jahren freizugeben und Marihuana, ähnlich wie in den Niederlanden, unter Staatlicher Kontrolle zum Konsum freizugeben. Wie stehen Sie dazu, bzw. wie wollen Sie diese Argumente entkräftigen?

MfG,
Dominik Rogala

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Rogala,

gerade die Niederlanden zeigen, dass die erhoffte Trennung "weicher" und "harter" Drogen bzw. der entsprechenden "Verkaufsplätze" nicht gelingt. Die skandinavischen Länder haben inzwischen ihren "liberalen Kurs" in der Drogenpolitik aufgegeben. Deutschland kennt hingegen schon heute eine sehr differenzierte Strafandrohung bei "weichen" Drogen. Im Übrigen gilt: Selbst wenn man zu der Einschätzung gelangt, dass Cannabis weniger "gefährlich" als Alkohohol sei, sind die gesundheitsschädigenden Auswirkungen von Cannabis-Konsum keineswegs zu unterschätzen. Gerade bei Jugendlichen können sie von einem eingeschränkten Lernverhalten bis hin zu bleibenden psychischen Schäden reichen. Angesichts der schon bestehenden Drogenproblematik und der Unmöglichkeit, einen einmal in der Gesellschaft gefestigten Konsum wieder rückgängig zu machen, kommt die Freigabe von Haschisch und Marihuana für mich nicht in Frage. Richtig ist aber auch: Auch der Kampf gegen Alkoholabhängigkeit, insbesondere von Jugendlichen, ist eine ganz wichtige Aufgabe der Drogenpolitik.

Ihr
Hermann Gröhe

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