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Frage von Simone B. •

Frage an Herbert Schui von Simone B. bezüglich Kultur

Wird Walsrode Bestandteil der UNESCO Welterberegion Lüneburger heide?

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Sehr geehrte Frau Bierwirth,

der Förderkreis Welterbe Lüneburg e.V. arbeitet an einem Konzept, mit dem die Kulturregion Lüneburger Heide für das UNESCO-Welterbe ( http://www.unesco.de/liste-welterbe.html?&L=0 ) vorgeschlagen werden soll. Im Blick sind dabei auch die so genannten Heideklöster aus der Region: Kloster Lüne mit Museum, in dem wertvolle Teppiche ausgestellt werden ( http://www.kloster-luene.de/ ), Kloster Medingen ( http://www.bad-bevensen-tourismus.de/ihr-urlaubsort/sehenswertes/kloster-medingen/ ), Kloster Ebstorf (mit einer Nachbildung der berühmten Ebstorfer Weltkarte ( http://www.landschaftsmuseum.de/seiten/Museen/Ebstorf.htm )), Kloster Isenhagen ( http://www.kloster-isenhagen.de/ ), Kloster Wienhausen ( http://www.wienhausen.de/7.html ) und Kloster Walsrode ( http://www.kloster-walsrode.de/ ).

Noch ist keineswegs sicher, dass die Kulturregion Lüneburger Heide Teil des UNESCO-Welterbes wird. Seit 1999 werden Bewerbungen von Altstadtstädten oder mittelalterlichen Städten zurückgestellt. Lüneburg kann sich nicht selbst bewerben. Zuständig ist vielmehr das Niedersächsische Amt für Denkmalpflege.

Die UNESCO hat es sich mit der Welterbekonvention von 1972 ( http://www.unesco.de/650.html?&L=0 ) zur Aufgabe gemacht, die Kultur- und Naturgüter der Menschheit, die einen außergewöhnlich universellen Wert besitzen, zu erhalten. Ein besonderes Augenmerk gilt der Wechselbeziehung zwischen Kultur- und Naturgütern und landesübergreifenden Projekten.

Der Förderkreis greift dies in seinen Überlegungen auf. Er versteht unter der Kulturregion Lüneburger Heide nicht nur den Naturpark oder das Naturschutzgebiet gleichen Namens, sondern ein Gebiet, das vom Urstromtal der Elbe mit Elbmarsch und Elbtalaue im Norden und dem Aller-Weser-Urstromtal im Süden sowie von der Wümme-Niederung im Westen bis zur Jetzel-Niederung im Osten reicht und damit weitgehend dem ehemaligen Fürstentum Lüneburg entspricht. Dieses Gebiet wurde schon vor 5000 Jahren besiedelt.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts bemühen sich Naturschützerinnen und Naturschützer um den Erhalt der Heidelandschaft, die durch Aufforstungen bedroht war. Es gelang, einen Teil als Naturschutzpark zu erhalten. 1968 wurde die Lüneburger Heide vom Europarat als hervorragende Landschaft von europäischer Bedeutung anerkannt. Die Anerkennung als Welterbe würde unterstreichen, dass diese Kultur- und Naturlandschaft erhalten werden muss.

Heideregionen gibt es in vielen europäischen Ländern, in der Nähe der Küste von Portugal über Spanien, Frankreich, Belgien, Niederlande, Deutschland, Dänemark bis Schweden und Norwegen. Auch auf der anderen Seite des Ärmelkanals, in England, Schottland sowie Irland. Viele Heideregionen haben sich im Europäischen Netzwerk der Heidelandschaften (http://www.english-nature.org.uk/heathlands/default.htm) zusammengeschlossen. Es gibt Überlegungen, dass sich verschiedene europäischer Heidelandschaften gemeinsam um die Aufnahme in das UNESCO-Welterbe bewerben könnten.

Weitere Informationen können Sie sicherlich beim Förderkreis Welterbe Lüneburg e.V., Rathaus, 21315 Lüneburg erhalten.

Ich füge dieser Antwort einen Artikel von Jürgen Landmann, Kulturreferent der Hansestadt Lüneburg, zum Projekt Kulturregion Lüneburger Heide bei, mit der Bitte an das Portal Abgeordnetenwatch, diesen an Sie weiterzuleiten.

Mit freundlichen Grüßen
Herbert Schui