Frage an Herbert Heisler von Theo Z. bezüglich Soziale Sicherung
lieber Herr Heisler,
wie sehen Sie die sogenannte Gesundheitsreform?
Was ist zu tun, um diese bürokratische Monster zu entschärfen?
Mit freundlichen Grüssen
T.Z.
Sehr geehrter Herr Zimmer
zunächst herzlichen Dank für ihre Frage hinsichtlich des Gesundheitssystem. Das beste Gesundheitssystem der Welt wird systematisch zerstört. Die flächendeckende Hausarztversorgung besonders im ländlichen Raum, wird es bald nicht mehr geben.
Hausärzte resignieren vor einer ausufernden Bürokratie. Praxen sind nicht mehr rentabel.
Der Druck der Kassenärztlichen Vereinigung wird immer größer. Die Ärzte haben ein Durchschnittsalter in Bayern von 57 Jahren. Sie finden keine Nachfolger mehr und werden somit ihrer Altersvorsorge beraubt. Junge Mediziner gehen lieber ins Ausland bevor sie eine Hausarztpraxis übernehmen. Diese frei werdenden Hausarztstellen werden von so genannten Medizinischen Versorgungs- zentren übernommen. Davon gibt es jetzt schon ca. 1000 in Deutschland. Die elekrtronische Patientenkarte die momentan eingeführt wird, ermöglicht den gläsernen Patienten. Die Einführung dieser Card kostet die Patienten nach Schätzungen bis zu 19 Milliarden Euro.
Der Gesundheitsfonds ab 1.1.09 wird die Beitragssätze nach oben schnellen lassen. Es gibt dann nur noch einen einheitlichen Beitragssatz.
Kommunale Krankenhäuser stehen einem immer größer werdenden Druck ausgesetzt. Deren Erhalt muss eine gesellschaftspolitische Grundaufgabe sein. Dem muss entgegen gesteuert werden. Weiterhin müssen die Wähler wissen, dass immer mehr private Unternehmen auf den deutschen Gesundheitsmarkt drängen. Besser gesagt viele sind schon da und wollen den Kuchen von insgesamt ca. 160 Milliarden Euro unter sich aufteilen. Und dies alles mit Billigung der Politik. Besser gesagt mit deren Unterstützung. Fragen sie doch mal Herrn Lauterbach den gesundheitspolitischen Sprecher der SPD, in welchem Aufsichtsrat er denn sitzt.
Wenn er antwortet: Bei den Rhön Kliniken, dann hat er die Wahrheit gesagt. Und dann schauen sie ins Internet, um wen es sich da handelt.
Als Anleitung empfehle ich das Buch von FRau Renate Hartwig: ´Der verkaufte Patient´.
Ich fordere:
- Erhalt der flächendeckenden Hausarztversirgung
- " Facharztversorgung
- Erhalt der kommunalen Krankenhäuser
- Die Gelder müssen dorthin fließen wo die Leistung erbracht wird
- Der Patient muss das Recht haben, wie und wo er behandelt wird
- das momentane Punktesystem für Ärzte ist untauglich
- Privatisierungstendenzen muss entgegen gewirkt werden
Sehr geehrter Herr Zimmer, ich hoffe ihre Frage genügend beantwortet zu haben.
Weitere Fragen können sie auch bei meiner Wahlversammlung am 25.8. um 20:00 Uhr beim Felderwirt in Unterthingau stellen.
Mit freundlichem Gruß
Herbert Heisler, Landtagsdirektkandidat der FW-Ostallgäu im Stimmkreis 711 Marktoberdorf/Ostallgäu