Hendrik Thalheim
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Frage von Steffen E. •

Frage an Hendrik Thalheim von Steffen E. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Wie soll es möglich werden,daß ich wieder Arbeit bekomme? Ich arbeitete als Zerspanungsmechaniker im Maschinenbau.

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Eulitz,

es ist natürlich kompliziert, übers Internet eine unmittelbare Antwort zu ihrer persönlichen Situation zu geben. Der Maschinenbau gehört leider zu den Branchen, die von der Krise besonders betroffen sind, weil die Unternehmen Investitionen für Ausrüstungen und Maschinen zurückstellen. Und noch ist die Krise auf dem Arbeitsmarkt nur teilweise angekommen. Industrieverbände haben zudem mit der Bundesregierung eine Art Stillhalteabkommen vor der Bundestagswahl geschlossen. Es ist also zu befürchten, dass das dicke Ende nach dem 27. September kommt.

Die Bundesregierung hat die Konjunkturpakete zu spät und zu klein aufgelegt, deshalb haben sie bis auf die Abwrackprämie noch keine Wirkung entfaltet. Noch schlimmer aber ist, dass mit den Milliarden Steuergeld für die Bankenrettung die Banken nicht verpflichtet wurden, den Unternehmen und Verbrauchern zinsgünstige Kredite bereitzustellen. Die Europäische Zentralbank leiht den Banken Hunderte Milliarden Euro zu einem Leitzins von 1%. Doch Dispozinsen und Zinsen für Unternehmenskredite sind nicht etwa gesunken, sondern sogar noch gestiegen. Das verschärft die Krise.

Damit die Krise überwunden wird und auch Sie wieder Arbeit in ihrem Beruf finden, braucht Deutschland eine andere Politik. Die mus aus Sicht der LINKEN u.a. bestehen aus: 1. Staatliche Kontrolle über die Banken, damit die Kreditklemme überwunden wird. 2. Ein Zukunftsfonds von 100 Milliarden Euro, der allen Unternehmen vom Bäckermeister bis Opel offen steht und wo nach klaren, nachprüfbaren Kriterien über die Vergabe von Unterstützungen entschieden wird. 3. Eine Arbeitsmarktpolitik, die sich intensiv um Qualifizierung und Wiedereingliederung von Arbeitslosen kümmert, die zudem gerade in der Krise länger Arbeitslosengeld I erhalten müssen, um mehr Zeit für die Jobsuche zu gewinnen, ohne sich mit den Drangsalierungen von Hartz IV (die ohnehin abgeschafft werden müssen) herumschlagen zu müssen. 4. Eine Ankurbelung der Binnennachfrage u.a. durch einen gesetzlichen Mindestlohn, damit die Unternehmen mehr Waren und Dienstleistungen verkaufen können.

In jedem Fall bleibt der Maschinenbau eine Branche mit Zukunft. Und wenn die Politik die richtigen Rahmenbedingungen setzt, kann gerade der Maschinenbau wieder zu einer Wachstumslokomotive werden. Fordern Sie deshalb von der Arbeitsagentur die Möglichkeiten ein, dass Sie Ihre beruflichen Kenntnisse weiter qualifizieren können.

Ich drücke Ihnen die Daumen und grüße Sie herzlich

Hendrik Thalheim