Frage an Hendrik Menzefricke-Koitz von Dr. Anke K. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Menzefricke-Koitz,
Ihre Partei wirbt u.a. mit dem Slogan "Kleine Klassen. Kluge Köpfe".
Für den Fall, dass die FDP wieder an der Regierung in NRW beteiligt ist, möchte ich gerne von Ihnen wissen, wie Sie kleine Klassen einrichten wollen:
- wie sieht Ihr Konzept dazu aus, wo genau soll es kleine Klassen geben (flächendeckend durch alle Schulformen?) und wie soll dies finanziert werden?
Zudem möchte ich gerne hinterfragen, was denn genau für Sie "kluge Köpfe"
sind? Werden dann nur diese Kinder gefördert?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Anke Knopp
Sehr geehrte Frau Dr. Knopp,
vielen Dank für Ihre Frage zum Thema Bildungspolitik. Wie Sie bereits vermerkt haben, wirbt die FDP mit dem Solgan "Kleine Klassen. Kluge Köpfe". Die FDP ist davon überzeugt, dass kleinere Klassen ein wesentliches Kriterium guter Bildungspolitik darstellt. Weiterhin sind wir davon überzeugt, dass in kleinen Klassen in allen Schulformen eine bessere indiviuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler stattfinden kann. Davon profitieren die Schüler und darum auch der Slogan.
2004 hatte Rot/Grün den Abbau von 16.000 Lehrerstellen bis zum Jahr 2013 beschlossen. SPD und Grüne haben über Jahre verkündet, dass keine weitere Lehrer benötigt werden und dass ab 2008 ein Einstellungsstopp verhängt werden sollte.
Die jetztige Landesregierung hielt diese Bildungspolitik für falsch und ging einen anderen Weg. Die Koalition hat unter Regierungsbeteiligung der FDP in den vergangenen Jahren 8.124 zusätzliche Lehrerstellen geschaffen. Zur bürokratischen Entlastung der Schulleitungen und der Lehrerschaft ist das Pilotprojekt zum Einsatz von Schulverwaltungsassistenten gestartet worden. Gegenwärtig sind 264 Assistenten tätig.
Dieser Politikwechsel war notwendig, um den Unterrichtsausfall zu senken (im Jahr betrug der Ausfall 2,3% gegenüber 4,5% in 2005), den Ganztag bei den Grundschulen, Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien deutlich auszubauen und natürlich die Klassengrößen zu verkleinern. Weiterhin möchten wir zur Verkleinerung der Klassen auch den demographischen Wandel im neuen Jahrzehnt von über 15 % nutzen.
Die Schüler-Stellen-Relation hat sich vom Jahr 2005 zum Jahr 2010 von 18,5 um 2,0 auf 16,5 verbessert.
Übrigens: Das Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln hat die Reformanstrengungen der einzelnen Bundesländer in der Schulpolitik seit 2006 verglichen. Ergebnis dieses "Politik-Checks Schule": Platz 1 für NRW
Der Haushaltsentwurf für Schule und Weiterbildung sieht im Jahre 2010 einen Anstieg auf fast 14 Mrd. Euro vor (26,3% des Gesamthaushalts). Damit haben FDP und CDU im Vergleich zu rot/grün rund 2 Mrd. Euro mehr in die Schulbildung investiert.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen beantworten.
Mit freundlichen Grüßen
Hendrik Menzefricke-Koitz