Helge Herrwegen
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Frage von Rainer A. •

Frage an Helge Herrwegen von Rainer A. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Herrwegen,

Sie treten als Kandidat der SPD im Rhein-Erft-Kreis III zur Landtagswahl an.

Wie Sie sicherlich wissen, sind Schützenwesen und Jagd seit Generationen fest in der Kultur des Erftkreises verankert; ein Teil der ältesten Schützengesellschaften der Republik haben hier ihre Wurzeln. Hier wird auf ehrenamtlicher Basis ein Beitrag zum kulturellen und breitensportlichen Leben unserer Gesellschaft sowie zielgerichtet Jugendarbeit geleistet. Den Heranwachsenden werden gesellschaftliche Werte vermittelt und es wird ihnen ein Bereich eröffnet in dem sie sich selbst erfahren und beweisen können. Die Jäger(schaften) leisten darüber hinaus einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für den Erhalt unserer Umwelt. Allen gemein ist die Waffe als Sportgerät oder Handwerkszeug.

Trotz aller Verschärfungen seit 1976 gibt es jedoch weiterhin Kriminelle die illegale Waffen oder einfache Gegenstände für ihre Taten nutzen und „Amokläufer“, die sich im Baumarkt, im Internet oder auf illegalen Pfaden ihre Tatmittel beschaffen. Keine der Verschärfungen ist bisher auf ihre Wirksamkeit hin untersucht worden; lediglich die Realität hat bewiesen, wie wirkungslos manche der im Eilverfahren eingeführten Verschärfungen sind.

Von daher interessiert mich und sicher auch gleich gesinnte Bürger/Wähler des Erftkreises, wie Sie über dieses Thema denken und wie Ihre Haltung gegenüber ggf. weiteren Verschärfungen ist. Werden Sie sich für den Erhalt von Schießsport und Jagd als gesellschaftlichem Element einsetzen und dadurch dem gesetzestreuen und mündigen Bürger/Wähler das Vertrauen entgegenbringen das er verdient?

Für mich persönlich und sicherlich auch andere Bürger/Wähler ist Ihre Haltung zu diesem Thema Wahl entscheidend. Aus diesem Grunde würde ich mich über eine ausführliche, sach- und zielgerichtete Antwort freuen.

Mit freundlichen Grüssen
R. Ackermann

Wahlkreisbetreuer 092-Erftkreis
der Fördervereinigung Legaler Waffenbesitz e.V. (FvLW e.V.)
092-ackermann@fvlw.de

Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Ackermann,

der Ruf nach Verschärfungen von Gesetzen als Reaktion auf Gesetzesverstöße erleben wir immer wieder. Entsprechende Verschärfungen werden dann im Eilverfahren umgesetzt, ohne zu fragen, was die bisherigen Regelungen gebracht haben. Entscheidend ist für mich, bestehende Regelungen durchzusetzen und zu kontrollieren, anstatt immer neue Bestimmungen zu verabschieden. Ich bin auch für eine (kritische) Überprüfung der eingetretenen Verschärfungen im Waffenrecht im letzten Jahr. Hier muss genau geschaut werden, was die Änderungen wirklich gebracht haben. Diese Änderungen dürfen nicht dazu führen, dass die wichtige und gute Arbeit der Schützenvereine, gerade im Jugendbereich, ernsthaft in Gefahr gerät. Um Ereignisse wie das Massaker von Winnenden zu verhindern, sind aus meiner Sicht Aufmerksamkeit und Zuwendung für auffällige und gefährdete Jugendliche erforderlich. Die Umgebung muss aufmerksamer reagieren, wenn Jugendliche „aus der Spur“ geraten. Ich halte nichts davon, schießsporttreibende Vereine aufgrund ihres Umgangs mit Waffen an den Pranger zu stellen. Ich wünsche mir vielmehr, dass sich mehr Jugendliche in Vereinen allgemein und damit auch in Schützenvereinen engagieren. Verantwortungsvolle Jugendarbeit und sinnvolle Freizeitgestaltung in Vereinen sind der beste Weg, Jugendliche zu integrieren und zu unterstützen, und somit auch ein wichtiger Beitrag, um schreckliche Ereignisse wie Amokläufe zu verhindern. Der Schießsport und die Jagd sind mir daher Anliegen, für die ich mich aktiv einsetzen werde.

Für Rückfragen oder auch ein persönliches Gespräch stehe ich gerne zur Verfügung ( helge.herrwegen@rhein-erft-spd.de ).

Mit freundlichen Grüßen

Helge Herrwegen