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Heinz Schmitt
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Frage von Thomas S. •

Frage an Heinz Schmitt von Thomas S. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Schmitt,

inwiefern steht die SPD in einer wirtschaflichen, beruflichen Krisenzeit für eine ernsthafte und ernstgemeinte und damit nachhaltige Weiterbildungspolitik?

Zur Zeit bin ich mit zwei Erscheinungsformen der politischen Realität konfrontiert:

1. Rede(n) von Weiterbildung als persönliche Verbesserung der Lebenssituation und gesellschaftlicher Anerkennung zum Wohle der Allgemeinheit (starke Schultern können mehr tragen) und

2. Verwirklichung/Umsetzung von Weiterbildungsangeboten zum nachhaltigen privaten und gesamtstaatlichen Wirtschaften (Besserverdiener tragen zu mehr Steuereinnahmen und damit auf Seiten des Staates zu nachhaltigem Wirtschaften bei, mehr Geld am Ende des Monats in der Tasche steigert den Konsum, auch von höherwertigen Produkten).

Im 1. Beispiel scheint mir das Schlagwort Weitbildung als Totschlagargument in politischen Debatten zu dienen, denn dies führt zu Konsens, der verstummen lassen soll. Wer kann sich ernsthaft erlauben Stimmung gegen Weiterbildung zu machen, ohne Ignoranz zu propagieren?

Im 2. Beispiel erlebe ich gerade wie Weiterbildung, dort wo es konkret werden soll, umgesetzt wird, nämlich gar nicht. Ich bin darin kein Einzelfall. Oft ist man ja dazu geneigt, jenen Jammernden ein müdes Lächeln zu zeigen, wenn sie von abgelehnten Weiterbildungsmöglichkeiten sprechen.

In meinem konkreten Fall geht es um die Weiterbildung zum Technischen Redakteur. Als Übersetzer mit Kenntnissen im Bereich Informatik bin ich grundsätzlich dafür geeignet. Viele Firmen antworten aber mit Absagen, wenn man nach Volontariatsstellen fragt, die durch private Bildungsinstitute und öffentliche Gelder unterstützt werden. Schließlich will man ja ausgebildete und berufserfahrene Angestellte, obwohl es bei Weitem nicht genügend Angebot gibt. Diese Kurzsichtigkeit herrscht auch bei den öffentlichen Stellen für die Vergabe von Weiterbildungsangeboten. 8.444,59EUR Kosten sind eben kurzfristig zu hoch für langfristige Steuermehreinnahmen.

MfG

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schins,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Zu Ihren Aussagen darf ich anmerken, dass ich Ihre Kritik, es habe sich in der Frage der Weiterbildung nichts getan, nicht nachvollziehen kann.

Gerade die SPD hat sich neben den steuerrechtlichen Anerkennung von Fortbildungen insbesondere erfolgreich für die Erweiterung und die Verstärkung der finanziellen Leistungen im Aufstiegsfortbildungsförderunggesetz (AFBG) eingesetzt.

Aber auch die Weiterbildungsprämie und die Aufstiegsstipendien haben wir auf den Weg gebracht. Nach diesen Regelungen sind sowohl Vollzeit- als auch Teilzeit-Weiterbildungen förderfähig.

Darüber hinaus setzt sich die SPD für eine noch weitergehende gesetztliche Regelung durch ein Erwachsenenbildungsförderungsgesetz ein.

Weiterbildungen sind im übrigen - abhängig von der Lehrgangsart - in der Regel steuerlich abzugsfähig. Außerdem ist die Förderung über das AFBG zu prüfen. Dabei sind Ihnen die zuständigen Ämter in den Stadt- bzw. Kreisverwaltungen gerne behilflich.

Gerade die SPD hat die Bedeutung lebenslangen Lernens und damit die Bedeutung ständiger Weiterbildung schon seit langem erkannt. Weiterbildung ist eine sozialdemokratische Grundidee, deren finanzielle Förderung vor allem durch unser Engagement weit vorangebracht wurde und zukünftig einer noch wesentlichen größeren Zahl von Weiterbildungswilligen eröffnet werden soll.

Vielleicht gelingt es Ihnen ja, mit den obigen Tipps auch für Ihre Weiterbildungswünsche eine Förderung zu erhalten.

Mit freundlichen Grüßen
Heinz Schmitt