Frage an Heinz-Joachim Barchmann von Nicole G. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Barchmann,
Gentechnik und Freihandel TTIP
Die jetzige EU-Vorschrift ist der US-Regierung ein Dorn im Auge. Bereits vor Jahren beklagte Washington, dass genmanipulierte Lebensmittel überhaupt zu kennzeichnen sind. Selbst in dieser vergleichsweise laxeren Regelung sieht die US-Regierung eine Barriere gegen den freien Handel. Durch das TTIP-Abkommen könnte der alte Streit nun neu aufbrechen.
Angesichts "der divergierenden Auffassungen" zu gentechnisch veränderte Organismen (GVO) erscheint es möglich, dass die von Berlin gewünschte Kennzeichnung von Genfutterprodukten "mögliche schiedsgerichtliche Klagen gegen die EU seitens der USA bzw. Kanada auslösen könnte", schreiben die Wissenschaftler des Bundestags.
Für die Nordamerikaner geht es um ein Milliardengeschäft: Allein in den USA liegen schätzungsweise zwei Drittel der weltweiten GVO-Anbauflächen. Laut dem US-Wirtschaftsmagazin "Forbes" sind in den Vereinigten Staaten mehr als 90 % der Mais-, Soja-, Baumwoll- und Zuckerrübenernte genmanipuliert. Der US-Gentech-Riese Monsanto hat bei den typischen Futtermitteln Mais und Soja gut 80 Prozent Marktanteil. Laut einer Studie des WWF bestehen 4/5 deutscher Soja-Importe aus gentechnisch veränderten Bohnen.
Das ARD-Magazin Report München hat sich mit Genfood beschäftigt und sieht Hinweise, dass der Anbau von genetisch veränderten Soja- und Maispflanzen bei der örtlichen Bevölkerung zu vermehrten Krebsfällen führen könnte. ... großzügig gesprüht, z. B. das umstrittene Mittel Glyphosat.
a) Können Sie uns hierzu die Pläne für Deutschland hinsichtlich Genfood mitteilen?
b) Warum werden bisher Produkte von Tieren, die mit GEnfood gefüttert werden, nicht gesondert ausgewiesen werden?
mfg, Nicole Grothey