Frage an Heiko Trenkle von Marius A. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Grüß Gott,
als gläubiger Christ, der noch unentschlossen ist, wen er wählen soll,
habe ich folgende Fragen an Sie und bin Ihnen dankbar für eine ehrliche
Antwort.
Beste Segensgrüße aus Poing
Marius Augustin
1.Was bedeutet für Sie die „Verantwortung vor Gott“, wie sie in der Präambel des Grundgesetzes verankert ist?
2.Welche Bedeutung hat für Sie der christliche Glaube und welche Bedeutung sollte der Glaube in der Politik haben?
3. Wie kann die Achtung vor christlichen Überzeugungen wieder selbstverständlicher werden?
4. Was werden Sie tun, um die Glaubensfreiheit als Menschenrecht weltweit zu stärken?
5. Was werden Sie tun, um mehr Vertrauen und Wahrhaftigkeit in der Politik zu schaffen?
6.Was werden Sie unternehmen, um die Rechte und die soziale Sicherung von klassischen Ehen und Familien als Grundpfeiler einer stabilen Gesellschaft zu erhalten und zu stärken?
7. Wie können Eltern, die ihre Kinder in erster Linie selbst erziehen wollen, gleiche Förderung erfahren wie jene, die diese Aufgabe insbesondere in den ersten Lebensjahren an Dritte delegieren?
8. Wie können alle Kinder und Jugendliche gleiche Bildungs- und Ausbildungschancen erhalten?
9. Sind Sie für völlige Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften mit der Ehe?
10. Sind sie der Meinung, dass Gender Mainstreaming nicht zu einer ideologischen Verfremdung der geschlechtlichen Identität von Mann und Frau führt?
11. Kann der „Generationenvertrag“ noch aufrechterhalten werden und wenn ja wie? Gibt es Alternativen?
12. Wie möchten Sie menschliches Leben vor der Geburt und am Lebensende dauerhaft schützen?
13. Wie kann Ihrer Meinung nach eine neue Wertschätzung ungeborener, behinderter und alter Menschen erreicht werden?
14.Befürworten Sie die Forschung an embryonalen Stammzellen und Klonexperimente an menschlichen Zellen?
15. Was werden Sie tun, damit die Schere zwischen Arm und Reich in unserem Land nicht immer weiter auseinander geht?
16. Sehen Sie eine Gefahr durch den Islam?
Lieber Herr Augustin,
vielen Dank für Ihre Fragen, die ich Ihnen gerne beantworte. Da Sie sehr viele Fragen gestellt haben, verfasse ich meine Antworten knapp, aber dennoch möglichst aussagekräftig.
1. "Verantwortung vor Gott" bedeutet für mich, dass wir immer wieder inne halten müssen um unser eigenes Verhalten zu reflektieren. Inwiefern können wir uns selber noch in die Augen schauen? Inwiefern können wir am Ende unseres Lebens vor Gott treten - sofern man an Gott glaubt - und uns sagen: wir sind mit uns im Reinen?
2. Ich selber wurde nicht christlich erzogen. Vielmehr wurde ich dazu erzogen, mich und meine Umwelt immer kritisch zu betrachten. Darum bin ich kein klassischer Christ, sondern viel eher ein Freidenker. Dies widerspricht sich jedoch keineswegs mit einem Glaube zu Gott. Ich würde mir wünschen, wenn freiheitliche Gedanken gepaart mit christlichen Überzeugungen die Eckpfeiler der Politik bilden.
3. Niemand kann zu christlichem Glauben bzw. dessen Achtung gezwungen werden. Vielmehr sollten sich die Kirchen, die das Christentum repräsentieren wollen, mehr bemühen, authentisch und anziehend auf junge Leute zu wirken.
4. Die Durchsetzung von Menschenrechten ist schwierig, da es kein Patentrezept gibt und die Bedingungen von Region zu Region verschieden sind. Ich glaube nicht daran, dass Krieg eine gute Möglichkeit ist, um Menschenrechte in einem Land langfristig zu etablieren. Zugang zu freiem Wissen, Bildung und ein gewisses wirtschaftliches Niveau sind viel eher die Grundlagen für Menschenrechte und auch der freien Religionsausübung. Dafür werde ich mich einsetzen.
5. Die Beantwortung dieser Frage kann nicht durch Worte, sondern nur durch eine gewissensvolle Ausübung des eigenen Mandats erfolgen. Ansonsten stelle ich mich in die Reihe der etablierten Heuchler, die vor den Wahlen alles versprechen und hinterher von nichts mehr wissen.
6. Die Erziehung der Kinder sollte in erster Linie den Eltern überlassen werden. Besonders in den ersten Jahren braucht das Kind seine Eltern. Fremdbetreuung wird dem Kind zwar nicht massiv schaden, aber es wird sich dennoch anders - möglicherweise schlechter - entwickeln, als wenn es mit und bei seinen Eltern aufwächst.
Finanzielle Nachteile möchte ich durch ein Elterngeld ausgleichen. Gesellschaftliche Nachteile lassen sich nicht durch Gesetze ausgleichen, sondern nur durch ein Umdenken in der Bevölkerung. Die Politik kann solch ein Umdenken jedoch durch Aktionen (z.B. Tag der Familie) und durch Zusammenarbeit mit den Medien unterstützen. Stärken lässt sich die Familien aber auch durch indirekte Familienförderung, nämlich indem man für eine lebenswerte Umgebung sorgt. Gute Schulen und Kindergärten, Freizeitangebote, Sicherheit, Sauberkeit und gesunde wirtschaftliche Umstände sind für starke und kinderreiche Familien unumgänglich. Denn mit Existenzängsten, umgebender Kriminalität und Chaos-Schulen möchte man nicht so gerne eine Familie gründen...
7. Durch das Elterngeld, welches übrigens alle bisherigen sozialen Transferleistungen ersetzt. Das Elterngeld muss bei mindestens 500 Euro angelegt werden, um faire Bedingungen zu schaffen. Im Übrigen würde eine angemessene Kinderbetreuung im Frühalter (Faktor 1 Erzieher zu 3 Kindern) dem Staat viel mehr kosten.
8. Es ist leider eine Utopie, allen Kindern gleiche Bildungs- und Ausbildungschancen zu ermöglichen. Schon vom ersten Tag an wird jedes Kind anders erzogen und bekommt somit, abhängig von der Erziehung seiner Eltern und dem aufwachsenden Umfeld, individuelle Startchancen. Die Politik kann sich aber darum bemühen, durch eine lebenswerte Heimat für ein gesundes Umfeld und durch gute Bildung für wirkungsvolle individuelle Förderung zu sorgen. Somit können die unterschiedlichen Startbedingungen zumindest reduziert werden.
9. Ich wehre mich gegen die Diskriminierung von Homosexuellen. Dennoch muss der Staat in erster Linie die traditionelle Familie mit Mann, Frau und Kind fördern. Hier gibt es genug Nachholbedarf.
10. Ich lehne "Gender Mainstreaming" aufs Schärfste ab. Nicht die perverse Gleichsetzung von Mann und Frau zu einem „Neutrum”, sondern die Akzeptanz der Unterschiede sind einzufordern. Man hat uns anfangs verboten, uns mit unserem Land zu identifizieren. Jetzt wird uns verboten, uns mit unserem Geschlecht zu identifizieren. Das Ganze hat nur ein Ziel: wir sollen zu ´Humankapital´ gemacht werden, blind für das Menschliche, hörig auf die Politiker und gesteuert vom Konsum.
11. Der Generationenvertrag kann - so ehrlich muss man sein - in der derzeitigen Form nicht aufrecht erhalten werden. Die sinnvollste Alternative wäre, auf ein Kapitaldeckungsverfahren umzustellen. Dieses Kapitaldeckungsverfahren ist nicht bzw. kaum abhängig von der Geburtenrate. Doch das beste Rentensystem nützt nichts, wenn die Gelder veruntreut werden, wie bei uns geschehen. Wir müssen die Politiker auswechseln.
12. Die derzeitige Tendenz, menschliches Leben im Mutterleib inflationär zu töten, lehne ich ab. Abtreibungen sollten in Ausnahmesituationen jedoch eine rechtliche Absicherung haben. Die sog. "Sterbehilfe" halte ich für akzeptabel, wenn der Betroffene klare und deutliche Richtlinien für die Handhabe am Lebensende hinterlassen hat.
13. Dies kann nur durch ein Umdenken in der Gesellschaft erreicht werden. Die Politik kann dafür jedoch die Weichen stellen, z.B. durch verbindliche Sozialwochen in den Schulen. Da ich noch vor einem Jahr in der Schule saß, weiß ich, dass dies viel sinnvoller für das spätere Leben und für die Persönlichkeitsentwicklung wäre, als der verstaubte, verklebte und lückenhafte Unterricht, den wir vor die Nase gesetzt bekommen.
14. Nein.
15. Zahlungen an die EU reduzieren, soziale Leistungen auf Wirksamkeit überprüfen: welche Leistungen sind gerecht? welche Leistungen zu niedrig? Ist die derzeitige Verteilung der Sozialleistungen gerecht? Notorische Arbeitsverweigerer bekommen in weiten Teilen immernoch zu viel vom Staat und notbedürftige Haushalte zu wenig. Kein Geld für Kriegseinsätze! Steuergesetze transparenter und einfacher machen und Schlupflöcher somit gar nicht erst aufkommen lassen: Mit dem eingesparten Geld die soziale Mobilität erhöhen, durch Bürokratieabbau, Entlastung des Mittelstands, Investition in Forschung und Bildung.
16. Ja. Das Problem ist die totalitäre Idee des Islams, alles und jeden zu unterwerfen. Viele Muslime haben dem Islam schon den Rücken gekehrt oder fragwürdige Elemente fallenlassen, wie z.B. die Anwendung der Scharia - zum Glück. Doch ich sehe auch die Problematik, dass eine wachsende Anzahl radikaler Kräfte versucht, dieses freiheitliche Land bewusst zu islamisieren. Dies kann in Zukunft durchaus auch gelingen, wenn der deutsche Staat weiterhin so ohnmächtig reagiert. Denn durch die derzeitige Bevölkerungsentwicklung und durch die soziale Schieflage, die viele Leute anfällig für radikale Ideologien macht, wächst der Anteil der Muslime - auch der radikalen Kräfte - in Deutschland ständig. Derzeit schon bei drei - fünf Millionen.
Für weitergehende Fragen und Vertiefungen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit besten Grüßen
Heiko Trenkle