Frage an Harry Lienau von Guntram H. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Welchen Stellenwert messen Sie im Rahmen der Bildungspolitik integrativer Schulbildung behinderter und nichtbehinderter Kinder bei? Aus meiner Sicht sollte dies wenn irgendmöglich stets Vorrang vor der Sonderschule haben, damit sowohl behinderte wie auch nichtbehinderte Kinder voneinander erfahren, miteinander groß werden, die Chance haben, sich zu erleben und sich gegenseitig als Bereicherung zu erfahren. Vor 2 Jahren stellte die Kultusministerkonferenz fest, dass in Deutschland nur rund 13% behinderter Kinder integrativ beschult werden, während anderen europäischen Ländern das Verhältnis genau umgekehrt ist und rund 13 % beh. Kinder nicht integrativ und in Sonderschulen unterrichtet werden. Auch Sachsen-Anhalt hat hier ein sehr schlechtes Verhältnis und die Bedingungen der Sonderförderung bei integrativen Schulangeboten verschlechterten sich. Besonders gravierend ist dies nicht nur bei körper-, sondern vor allem auch bei lernbehinderten. Welche Maßnahmen wollen Sie ergreifen, dem möglicherweise entgegen zu steuern? Sehen Sie hier die Notwendigkeit einer deutlichen Korrektur in der Bildungspolitik?
Sehr geehrter Herr Hoffmann,
die CDU-Fraktion misst der integrativen Beschulung von behinderten und nicht-behinderten Schülern eine hohe Bedeutung zu. Zum Schuljahr 2005/06 besteht erstmalig die Möglichkeit für die allgemein bildenden und die Berufsbildenden Schulen gemeinsam mit den Förderschulen (vormals Sonderschulen) unseres Landes, so genannte Förderzentren zu bilden. In diesen Förderzentren sind die verschiedenen Schulformen vertreten und kooperieren miteinander: genauer es wird integrativer Unterricht angeboten, der durch alle Schulformen unterstützt wird. Zur Zeit gibt es 5 genehmigte und weitere 11 in der Genehmigung befindliche Förderzentren in Sachsen-Anhalt. Diese umfassen insgesamt 97 Schulen aller Schulformen, mit Ausnahme der Gymnasien. Die CDU-Fraktion wird den Ausbau des Förderschulwesens und der Förderzentren weiter vorantreiben.
Ich hoffe, damit Ihre Frage ausreichend beantwortet zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Harry Lienau, MdL