Frage an Hans-Heinrich Sander von Ralf H. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Sander,
der Klimaschutz und damit die Neuorganisation unserer Energieversorgung wird eine der zentralen Zukunftsaufgaben in Niedersachsen und unserer Region Weserbergland.
Ich möchte Ihnen und ihren Mitbewerbern um das Direktmandat daher im Namen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) drei Fragen stellen und bitte Sie, zumindest die Fragen 1-3 zumindest mit ja oder nein auch an dieser Stelle zu beantworten.
1. Unterstützen Sie das Ziel, dass unsere Region Weserbergland sich ab sofort darauf ausrichtet, bis 2030 den kompletten Energiebedarf durch die Nutzung erneuerbarer Energien zu decken?
2. Werden Sie sich persönlich dafür einsetzten, dass im Rahmen des Förderangebotes des Bundesumweltministeriums strukturiert ein Energiekonzept 2030 erarbeitet wird, welches konkrete Maßnahmen beschreibt, mit denen sich unsere Region realistisch energieautark machen kann?
3. Werden Sie sich persönlich für den Aufbau regionaler Energieagenturen einsetzen, die den energetischen Umbau in Niedersachsen und im Weserbergland mit Rat und Tat begleiten und voranbringen?
Mit umweltfreundlichen Grüßen
Rainer Sagawe und Ralf Hermes
BUND Kreisgruppe Hameln-Pyrmont
Berliner Platz 4, 31785 Hameln
Sehr geehrter Herr Sagawe,
sehr geehrter Herr Hermes,
vielen Dank für Ihre Frage, die ich wie folgt beantworten möchte.
1. Das Ziel ist sehr ehrgeizig. Wenn man aber z. B. an den Ort Jühnde im Landkreis Göttingen denkt, weiß man das es zumindest punktuell möglich ist. Grundsätzlich unterstütze ich natürlich dieses Ziel, solange es keine dirigistischen Maßnahmen erfordert. Auch eine Breitenförderung durch Steuergelder des Landes kann ich nicht zusagen, denn es gibt ja bereits auf Bundesebene das Marktanreizprogramm. Ich würde es sehr begrüßen, wenn diese Möglichkeiten voll genutzt werden, das Weserbergland bietet hervorragende Möglichkeiten dafür. Ich will aber nicht verhehlen, dass ich skeptisch bin, den Stromverbrauch und Kraftstoffverbrauch der Region komplett durch Erneuerbare Energien der Region zu ersetzen. Wer hier zuviel verspricht, wird die Menschen unnötig enttäuschen.
2. Ich würde es auf jeden Fall begrüßen, wenn das Bundesumweltministerium bereit ist, ein Energiekonzept für die Region zu finanzieren. Ob und wie weit sich die Landesregierung daran beteiligen kann, ist im Einzelfall zu prüfen. Ich verweise in diesem Zusammenhang aber auch auf das Innovationsförderprogramm der Landesregierung, dass Fördermöglichkeiten besonders für die Entwicklung neuer Technologien zur Energieerzeugung und - einsparung bietet.
3. Wir hatten in der letzten Legislaturperiode eine niedersächsische Energieagentur. Jetzt mit neuen regionalen Energieagenturen zu starten macht wenig Sinn. Niedersachsen ist in den letzten Jahren ohne Energieagentur nicht schlecht gefahren. Wir sind Spitze bei der Windenergienutzung und bei der Biogaserzeugung, wir haben 4 Biomassekraftwerke und selbst bei der Photovoltaik hat Niedersachsen bei den norddeutschen Ländern einen sehr guten Platz. Was hätte mit Energieagentur besser laufen können?
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Heinrich Sander