Hanna Steinmüller
Hanna Steinmüller
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Gerrit K. •

Sehr geehrte Frau Steinmüller, wie möchten Sie Ihre Pläne für die Kindergrundsicherung finanzieren? Wie stellen Sie sicher, dass das Geld auch tatsächlich fürs Kindeswohl ausgegeben wird?

Auf Ihrer Homepage schreiben Sie:
"Familien sollen für jedes Kind mindestens einen Grundbetrag von 290€ erhalten. Zusätzlich erhalten sie einen GarantiePlus-Betrag, der umso höher ausfällt, je geringer das Einkommen ist (max. 540€)."

Nur bezugnehmend auf die von Ihnen angegebenen 3 Millionen von Armut betroffenen Kinder (denen daher wohl der Höchstbetrag zusteht), würden sich nach meiner Rechnung Kosten von 1,68 Mrd. Euro pro Monat ergeben. Außerdem stellt sich die Frage, ob Kinderarmut und mangelnde Aufstiegschancen wirklich mit mehr Geld bei den Familien zu lösen sind, denn deswegen liest nach meiner Erfahrung kein Kind gerade aus schwierigen sozialen Verhältnissen mehr Bücher und ob das Geld wirklich in die neuen Fußballschuhe fließt, ist auch fraglich. Wäre es nicht günstiger, das Geld in Bildungsangebote zu stecken? Dazu müssten dann auch beispielsweise nachmittägliche Freizeit- und Betreuungsangebote nebst Ausstattung zählen. Es könnte auch zielgerichteter investiert werden.

Hanna Steinmüller
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Lieber Herr Koy,

vielen Dank für Ihre Frage!

Die Kindergrundsicherung ist sehr zielgerichtet. In Deutschland geben wir momentan schon eine Menge Geld für familien- und kinderbezogene Leistungen aus. Leider kommt das Geld oft nicht an und die Beantragung ist sehr bürokratisch und kompliziert - einzelne Leistungen bedingen sich und heben sich auf. Das möchte ich ändern! Die Kindergrundsicherung ist keine zusätzliche Leistung, sondern wir wollen mit ihr alle bisherigen Leistungen (Kindergeld, Sozialgeld, Steuerfreibetrag, Teilhabepaket etc.) in einem Instrument zusammenführen. Weitere Informationen zur Kindergrundsicherung finden Sie hier: https://www.gruene-bundestag.de/themen/familie/faire-chancen-fuer-jedes-kind

Um Kinderarmut zu bekämpfen brauchen wir natürlich verschiedene Hebel. Die Kindergrundsicherung ist dabei nur ein Puzzleteil unserer Politik, mit dem wir Kinder und Jugendliche ins Zentrum stellen wollen. Ich stimme Ihnen voll zu: wir müssen mehr in Bildung investieren, z.B. in besser ausgestattete Schulen. Auch hier möchte ich dafür sorgen, dass die Unterstützung bei den Kindern ankommt, die sie wirklich benötigen.

Dies ist für mich aber kein Entweder-oder: Auch wenn es gute Freizeit- und Bildungsangebote gibt, möchten Kinder und Jugendliche mal ins Kino gehen oder ein gesundes Abendessen haben. Deswegen brauchen wir auch eine materielle Besserstellung von Kindern und Jugendlichen. Beides sind also dringend nötige Investitionen in unsere Zukunft. Darum hat auch unsere Spitzenkandidatin Annalena Baerbock eine große Bildungsoffensive gefordert. Mehr Infos dazu finden Sie hier: https://www.gruene.de/artikel/kinder-sind-nur-so-stark-wie-ihre-chancen

Herzliche Grüße

Hanna Steinmüller

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