Frage an Hanna Gienow von Marie E. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Gienow,
ich verfolge seit einiger Zeit die Diskussion um das Feierabend-Parlament in den Medien. Hamburg ist das einzige Bundesland mit einem solchen Parlament.
Sind sie dafür oder dagegen?
Nennen Sie bitte Gründe!
Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen,
Marie Erdmann
Sehr geehrte Frau Erdmann,
Ihre durchaus interessante Frage zum Thema Feierabend-Parlament möchte ich heute -endlich- beantworten.
In der Vergangenheit bin ich schon mehrfach darauf angesprochen worden; es ist durchaus ein für viele Menschen relevantes Thema.
Meine Antwort ist zweigeteilt:
"Am eigenen Leibe" erfahre ich täglich, was es heißt, voll berufstätig zu sein in leitender Stellung und gleichzeitig den umfangreichen Katalog der Aufgaben und Verpflichtungen einer Feierabend-Parlamentarierin zu erfüllen. Sich dieser Aufgabe zu stellen, erfordert viel Kraft und Disziplin, ist für einen politisch interessierten Menschen aber auch gleichzeitig Herausforderung und Freude am Mitgestalten dürfen.
Für ein Feierabendparlament sprechen nach meinem Dafürhalten weiterhin Kostengründe. Ein Parlamentarier muss finanziell unabhängig sein! Der Haushalt würde, selbst bei Verkleinerung der Bürgerschaft, durch ein "Vollzeit"-Parlament, wie wir es in anderen Bundesländern haben, wesentlich stärker belastet.
Vielleicht käme ein Teilzeit-Parlament, über das verschiedentlich schon nachgedacht wurde, der Ideallösung näher. Es wäre kosten- und arbeitszeitfreundlicher.
Ich bin sicher, dass dieses Thema zukünftig noch diskutiert wird
und verbleibe mit freundliche Grüßen
Hanna Gienow