Frage an Gunther Krichbaum von Robert V. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Krichbaum,
als Brauherr der einzigen Enzkreisbrauerei (Adler-Bräu Wiernsheim) und vierfacher Familienvater sorge ich mich um unsere Energie- und Lebensmittelversorgung.
Wir greifen unter dem Deckmäntelchen des Umweltschutzes massiv und direkt in unser Klima ein, indem wir Wind bremsen, Täler überfluten, Feststoffe verheizen und der Erde Wärme entziehen. So produzieren wir teuren klimaschädlichen Strom!
Wir subventionieren "Biomasse" für "Bio"-Heizkraftwerke und "Bio"-Diesel (den übrigens kein Bio-Bauer tankt!) und schädigen damit den Markt für Getreideanbau für Lebensmittel.
Die weltweite Unterversorgung mit Braugerste und Hopfen seit nunmehr schon zwei Ernten spricht da bereits eine deutliche Sprache. Müssen wir warten, bis auch das Brot knapp wird? Muss es sein, dass die "Bio"-Lobby und deren wirtschaftliche Klientel weiter gemästet wird während wir Lebensmittelerzeuger und Familien unter dem Preisdruck zusammenbrechen?
Was wir brauchen ist freie landwirtschaftliche Entwicklung. Eine Landwirtschaft, die zu fairen Preisen eine gute Versorgung bieten kann. Und eine wahrhaft umweltverträgliche, preiswerte Energieversorgung, die eindeutig nur Kernenergie darstellt.
Wie sieht Ihre Einstellung zu unserem Anliegen aus?
Mit freundlichen Grüßen
Robert Volk
Sehr geehrter Herr Volk,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Die Preissteigerungen bei vielen Lebensmitteln in den letzten Monaten haben viele Ursachen. Neben den "normalen" Preisschwankungen aufgrund verschieden erfolgreicher Ernten hat insbesondere der deutlich gestiegene Bedarf nach höherwertigen Lebensmitteln in den boomenden Wirtschaften Asiens die Nachfrage auf dem Weltmarkt stark erhöht. Dabei ist zu beobachten, dass insbesondere der Bedarf nach Fleisch gestiegen ist. Die Fleischproduktion benötigt aber sehr viel Getreide, so dass inzwischen 40% der weltweiten Getreideproduktion für die Tiermast verwendet wird.
Der Einfluss der Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen auf die Energiepreise ist deutlich geringer, als er in der Öffentlichkeit häufig dargestellt wird. Selbst wenn die Europäische Union mit sofortiger Wirkung diese Form der Energiegewinnung einstellen würde, hätte dies nur geringe und kurzfristige Auswirkungen auf die Lebensmittelpreise in Deutschland. Gleichzeitig ist der Anbau hierfür geeigneter Pflanzen für die Landwirte in Deutschland eine große Chance, sich neben der Lebensmittelproduktion ein weiteres Standbein aufzubauen, das ihre wirtschaftliche Leistungskraft stärkt. Hierauf sind die Landwirte in einem sehr hohen Maß angewiesen. Gleichzeitig macht die Energieproduktion aus einheimischen nachwachsenden Rohstoffen unser Land in einem gewissen Umfang unabhängiger von Energielieferungen aus dem Ausland. Daher gehört für mich auch diese Form der Energiegewinnung zu einem vernünftigen Energiemix.
Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung in China, Indien und weiteren aufstrebenden Ländern ist ein Ende des weltweit hohen Energiebedarfs und damit verbundenen hohen Preise nicht abzusehen. Umso wichtiger ist daher, insbesondere durch die energetische Gebäudesanierung den Energieverbrauch in Deutschland zu senken. Die Bundesregierung hat hierfür äußerst erfolgreiche Programme initiiert, mit deren Hilfe die Heizkosten deutlich reduziert werden können. Zusätzlich müssen wir unsere Anstrengungen zum Ausbau erneuerbarer Energien erhöhen, weil uns diese vor allem auch unabhängig von Energielieferungen aus dem Ausland machen. Allerdings steht für mich auch fest, dass wir zur Vermeidung weiterer deutlicher Preisanstiege im Energiebereich auf die Nutzung der Kernenergie nicht verzichten können. Erfreulicherweise hat hierzu in der Bevölkerung in den letzten Jahren ein deutlicher Umdenkungsprozess eingesetzt. Dabei geht es der Union nicht um den Bau weiterer Kernkraftwerke, sondern um den Erhalt unseres bewährten Energiemixes aus Kernenergie, fossilen heimischen und importierten Brennstoffen und erneuerbaren Energien. Es ist daher das erklärte Ziel der Union, den von rot-grün beschlossenen vorzeitigen Ausstieg aus der Kernenergie nach der nächsten Bundestagswahl aufzuheben, um die sicheren deutschen Kernkraftwerke länger nutzen zu können. Nur so kann Energie auch in Zukunft bezahlbar bleiben.
Mit freundlichen Grüßen
Gunther Krichbaum